Leichtathletik-WM in Berlin Wowereit von Gelingen überzeugt
14.08.2009, 17:00 Uhr
Berlins Regierender Bürgermeister Wowereit, und das WM-Maskottchen Berlino.
(Foto: dpa)
"Es wird keine leeren Ränge geben. Wir haben heute schon mehr Tickets im Vorverkauf abgesetzt als in Helsinki und Osaka insgesamt", sagte Wowereit vor der am Samstag startenden Großveranstaltung.
Kritik wie von Speerwerferin Christina Obergföll, dass zu wenig Werbung im Vorfeld betrieben worden sei, wies Wowereit zurück. Das sei vor allem eine finanzielle Sache. "Wenn Berlin statt 20 Millionen Euro die doppelte Summe für die WM hätte einsetzen können, wäre sicher auch die Werbekampagne noch sehr viel massiver geworden." Auch die großen TV-Sender wie ARD und ZDF hätten mitgeteilt, dass sie keine monatelangen Kampagnen fahren könnten.
Gute Investition für Berlin
Unterm Strich werde sich die WM wirtschaftlich aber rechnen: "Die Investitionsbank Berlin hat festgestellt, dass die WM bis zum Jahr 2013 einen Wertschöpfungseffekt von 110,9 Millionen Euro hat." Dabei handelt es sich um das zusätzliche Bruttoinlandsprodukt. Dazu gehören Umsätze für Gastronomie, Taxi-Unternehmen oder Hotels, aber auch Jobs, die zur WM eingerichtet wurden. "Schon in diesem Jahr wird das Bruttoinlandsprodukt um 58,7 Millionen Euro steigen", sagte Wowereit.
Wowereit verteidigte den finanziellen Kraftakt Berlins trotz eines Schuldenstandes von 60 Milliarden Euro. Der Senat hatte eine Bürgschaft von 20 Millionen Euro übernommen. Dieser Betrag sei "im Vergleich zu anderen Sportereignissen dieser Größenordnung eine gute Investition", so Wowereit.
Gut gerüstet für Olymiade
Auch nach der WM sollen weitere Großereignisse folgen. "Das Olympiastadion soll fit bleiben - auch für Olympische Spiele", sagte Wowereit. Internationale Top-Funktionäre der Leichtathletik hatten ihm in den letzten Tagen erklärt, die deutsche Hauptstadt habe weltweit gute Chancen. "Berlin steht bereit für Olympische Sommerspiele. Es liegt am deutschen Sport, diese Bereitschaft aufzugreifen." Allerdings mache eine Bewerbung vor 2020 oder 2024 keinen Sinn, weil Deutschland sich für die olympischen Winterspiele 2018 entschieden habe.
Die anhaltenden Doping-Fälle können die Vorfreude des Regierenden auf die WM nicht trüben. Die deutsche Leichtathletik tue sehr viel im Kampf gegen Doping: "Wir wissen, dass weltweit in Deutschland die härtesten und umfangreichsten Kontrollen stattfinden. Ich glaube, dass es Aufgabe des Weltverbandes ist, diesen Standard in anderen Ländern durchsetzen. Insofern hoffe ich, dass wir faire Spiele erleben", sagte der SPD-Politiker, der für die Dauer der WM täglich im Stadion sein wird.
Quelle: ntv.de, Nikolaj Stobbe, sid