Wegen ihrer Dopingvorwürfe gegen Real Madrid muss die französische Tageszeitung "Le Monde" dem spanischen Fußballrekordmeister eine Entschädigung von 330 000 Euro zahlen. Ein Gericht in der spanischen Hauptstadt sah es in einem Urteil als erwiesen an, dass die Berichterstattung des angesehenen Blattes über gedopte Fußballer jeder Grundlage entbehrte.

"Le Monde" hatte Real und andere spanische Fußballclubs wie den FC Barcelona beschuldigt, die Dienste des mutmaßlichen Dopingarztes Eufemiano Fuentes in Anspruch genommen zu haben. Wie Real Madrid mitteilte, hielt das Gericht der Zeitung und deren Reporter vor, die Vorwürfe nicht ausreichend überprüft zu haben.

"Quelle von zweifelhafter Glaubwürdigkeit"

In den Unterlagen über den Dopingskandal um die "Operacin Puerto" sei allein von Radsportlern die Rede, aber nicht von Fußballern, betonte das Gericht in der Urteilsbegründung. Die Zeitung habe ihre Behauptung, dass Real in den Skandal verwickelt gewesen sei, auf eine "Quelle von zweifelhafter Glaubwürdigkeit" gestützt, betonte das Gericht. "Man kann nicht behaupten, dass der Journalist allzu große Sorgfalt darauf verwandt hat, den Wahrheitsgehalt seines Artikels zu überprüfen", heißt es in dem Urteil.


Nach der Entscheidung des Gerichts müssen "Le Monde" und der Autor des Artikels dem Madrider Verein wegen Rufschädigung 300 000 Euro und dem Vereinsarzt Alfonso del Corral 30 000 Euro zahlen. Die Zeitung hatte nach Ansicht des Gerichts mit ihrer Behauptung, die medizinische Abteilung Reals sei in das angebliche Doping einbezogen worden, die berufliche Ehre des Arztes verletzt.

Real Madrid betonte, mit dem Urteil seien die Ehre und das Ansehen des Vereins wiederhergestellt worden. Vor gut einem Jahr hatte bereits der FC Barcelona einen Prozess gegen die Zeitung gewonnen, den die Katalanen wegen der Dopingvorwürfe des Blattes angestrengt hatten.