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Welt-Fußballer des Jahres "Zizou" zieht mit Ronaldo gleich

Die Kabinettstückchen des Zinedine Zidane haben einmal mehr die Nationaltrainer überzeugt: Der 31 Jahre alte französische Mittelfeldstar von Real Madrid wurde am Montag in Basel mit 264 Punkten zum dritten Mal nach 1998 und 2000 zum Welt-Fußballer des Jahres gekürt, womit er mit seinem Teamkollegen Ronaldo gleichzog, der bislang als einziger Spieler dreimal bei dem vom Weltverband Fifa durchgeführten Votum (1996, 1997, 2002) triumphiert hatte.

Der brasilianische Stürmerstar Ronaldo, der sich im Vorjahr nach dem fünften WM-Erfolg der "Selecao" durchgesetzt hatte, belegte mit 176 Zählern den dritten Platz hinter dem Franzosen Thierry Henry von Arsenal London (186). Wie stark "Zizou " immer noch ist, bekam im vergangenen Monat die deutsche Nationalmannschaft beim Länderspiel in Gelsenkirchen gegen die "Equipe Tricolore" zu spüren. Zidane war wie schon oft der Kopf im Team der Franzosen, sprühte nur so vor Spielfreude und avancierte zum überragenden Mann auf dem Platz. Mit Frankreich feierte der Supertechniker zuletzt 13 Länderspielsiege in Folge.

Bei Real, Achtelfinalgegner des deutschen Rekordmeisters Bayern München in der Champions League im Frühjahr 2004, ist Zidane neben Ronaldo, Luis Figo, David Beckham, Raul und Roberto Carlos nur einer von sechs Weltstars. Aber Zidane ist trotzdem immer noch in der Lage, für die absoluten Glanzlichter zu sorgen. Der Franzose war einer der Garanten für den 29. Titelgewinn Reals in der Primera Division. Allerdings konnte Zidane das Halbfinal-Aus in der "Königsklasse" gegen seinen Ex-Klub Juventus Turin nicht verhindern - dies war ein herber Rückschlag für "Zizou".

Im Jahr 2002 hatte er noch im Endspiel in Glasgow höchstpersönlich mit einem Traumtor das 2:1-Siegtor gegen Bayer Leverkusen im Hampden Park erzielt. Es war der erste Triumph in der Champions League für den teuersten Fußballer des Erdballs, der 2001 für 76 Millionen Euro Ablöse von "Juve" zu Real gewechselt war. Zuvor hatte Zidane die Champions-League-Finales mit Juventus 1997 gegen Borussia Dortmund (1:3) und 1998 gegen Real Madrid mit Trainer Jupp Heynckes (0:1) verloren.

Mit dem Zusammenspiel der Weltstars im Real-Ensemble ist Zidane durchaus zufrieden. "Ronaldo, Beckham, Figo, Raul, Roberto Carlos, keiner hätte es in den kühnsten Träumen für möglich gehalten, dass so viele gute Spieler in einem Team erfolgreich zusammenspielen können", sagte "Zizou", der Sohn algerischer Einwanderer, der in Marseille aufwuchs. 2005 endet sein Kontrakt bei Real. "Das wäre ein gutes Alter, um aufzuhören", verkündete er bereits.

Als beschlossene Sache gilt auch, dass er bei der Euro 2004 in Portugal letztmals für die "Equipe Tricolore" aufläuft. "Ich will nochmals den Titel holen. Denn nach unserer mageren Leistung bei der WM haben wir noch etwas gut zu machen." Zidane war bei der WM 2002 in Südkorea und Japan verletzungsbedingt nur im letzten Vorrundenspiel gegen Dänemark im Einsatz und konnte das Aus des Turniermitfavoriten nicht mehr verhindern.

Holger Luhmann (Sport-Informationsdienst)

Quelle: ntv.de

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