Sport

Von Südamerika nach Portugal Zwei WM-Rekorde für Scolari

Luiz Felipe Scolari war bereits 52, als er aus der Anonymität des Klubfußballs in Brasilien ins Scheinwerferlicht der Weltöffentlichkeit rückte. Im Juni 2001 übernahm der Sohn italienischer Einwanderer das Amt des Nationaltrainers beim damals viermaligen Weltmeister.

Zuvor hatte er vor allem auf dem südamerikanischen Kontinent für Furore gesorgt, als er Gremio Porto Alegre und Palmeiras Sao Paulo zur Copa Libertadores führte. Davor, dazwischen und danach lagen Engagements in Kuwait, Saudi-Arabien und Japan.

Unter Scolari wurde die Selecao bei der WM 2002 im Finale gegen Deutschland (2:0) zum fünften Mal Weltmeister. Trotz des Erfolges hörte er danach in seinem Heimatland auf und übernahm das Kommando in Portugal.

Die Brasilianer Europas führte er 2004 im eigenen Land ins Finale gegen Außenseiter Griechenland, doch der Titel blieb Scolari verwehrt. Zwei Jahre später war bei der WM in Deutschland Endstation im Halbfinale, im Spiel um Platz drei gab es dann noch ein 1:3 gegen das DFB-Team. Scolari blieben zwei WM-Rekorde: Als erster Trainer führte er nach dem WM-Titel eine andere Nation vier Jahre später in ein WM-Halbfinale. Und 12 Siege bei WM-Endrundenspielen in Folge über zwei Turniere hinweg sind ebenfalls eine Bestmarke.

Luiz Felipe Scolari steht für Disziplin, Taktik, Teamgeist - und Kompromisslosigkeit. Wenn es um den Erfolg geht, kennt der 58-Jährige keine zweite Meinung: "Mich interessieren keine Komplimente oder Kritik, nur Ergebnisse. Im Fußball gibt es nur schwarz oder weiß. Heute wirst du gefeiert, morgen gefeuert."

Geradlinig geht Scolari seinen Weg und scheut dabei auch nicht Auseinandersetzungen mit den Stars, egal ob 2002 bei der WM-Ausbootung von Romario oder 2004 mit Luis Figo, den er im Viertelfinale gegen England kurzerhand auswechselte.

Für Aufsehen sorgte sein Faustschlag gegen Ivica Dragutinovic im EM-Qualifikationsspiel der Portugiesen am 20. September 2007 gegen Serbien (1:1). Drei Spiele Sperre und eine Geldstrafe waren die Folge. Nach der EM in Österreich und der Schweiz endet Scolaris Engagement. Über eine Verlängerung soll während des Endturniers verhandelt werden.

Quelle: ntv.de

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