Doch Kunde von Dopingarzt Fuentes Ullrich unterliegt vor Gericht
13.08.2010, 10:52 UhrDas Hamburger Landgericht weist die Unterlassungsklage des Ex-Radprofis Jan Ullrich gegen den Dopingexperten Werner Franke zurück. Franke darf weiter behaupten, der Tour-de-France-Sieger habe dem spanischen Arzt Eufemiano Fuentes mindestens 35.000 Euro für Dopingmittel gezahlt.
Der ehemalige Radprofi Jan Ullrich hat im Streit um seine angebliche Doping-Vergangenheit vor dem Hamburger Landgericht eine Niederlage erlitten. Seine Unterlassungsklage gegen den Heidelberger Dopingexperten Werner Franke wurde abgewiesen. Die Pressekammer beendete damit die seit vier Jahren andauernde Dauerfehde.
Franke darf damit weiter behaupten, dass Ullrich mindestens 35.000 Euro an den spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes überwiesen hat. Der Vorsitzende Richter Buske sah es als erwiesen an, dass es 2006 diese Zahlung gegeben hat. In der ersten Instanz hatte Ullrich Recht bekommen, dagegen hatte wiederum Franke Rechtsmittel eingelegt. Durch den Richterspruch ist nun indirekt bewiesen, dass Ullrich entgegen seiner bisherigen Aussagen Kontakt zu Fuentes hatte.
Ullrich: Leide an Burn-Out-Syndrom
Unmittelbar vor Bekanntwerden des Urteils hatte Ullrich erklärt, er habe ein Burn-Out-Syndrom. Das würde "eine längere Behandlung" erfordern, teilte der im Februar 2007 zurückgetretene Radprofi auf mit. "Um eine baldige Genesung zu ermöglichen, werde ich mich deswegen in den nächsten Monaten vollständig aus der Öffentlichkeit zurückziehen."
Mit seinem Sieg bei der Tour de France 1997 war Ullrich zum Sportstar aufgestiegen. 2006 wurde er wegen Dopingverdachts von seinem Team T-Mobile suspendiert. Es folgten zahlreiche juristische Auseinandersetzungen.
Quelle: ntv.de, sid/dpa