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Triumphzug gegen den NBA-Champion Dallas demontiert die Lakers

Das Basketball-Märchen von Dirk Nowitzkis Dallas Mavericks setzt sich im vierten Playoff-Duell mit Meister Los Angeles Lakers fort. Die Texaner triumphieren mit unglaublichen 36 Punkten Vorsprung und machen den Einzug ins NBA-Halbfinale perfekt. Selbst der Titel scheint möglich.

Auf dem Weg zur Demontage: Dirk Nowitzki und seine Mavericks fegten Meister Los Angeles mit 122:86 aus der Halle.

Auf dem Weg zur Demontage: Dirk Nowitzki und seine Mavericks fegten Meister Los Angeles mit 122:86 aus der Halle.

(Foto: dpa)

NBA-Legende Charles Barkley hat es vorausgesagt, nur glauben wollte ihm die Basketball-Welt nicht. Zu eindeutig schienen die Kräfteverhältnisse im Playoff-Duell der Dallas Mavericks mit Dirk Nowitzki gegen NBA-Champion Los Angeles Lakers verteilt. Doch nun, nach dem vierten Dallas-Sieg im vierten Duell, steht fest: Die Lakers sind raus und die Mavericks ab sofort ein ernsthafter Anwärter den NBA-Titel.

Im vierten Playoff-Viertelfinale demütigten die Texaner die Lakers um Superstar Kobe Bryant mit 122:86. Nach 4:0 Siegen stehen die Mavericks als erstes Team im Halbfinale der nordamerikanische Basketballliga. "Es ist großartig. Der Schlüssel waren die beiden Auswärtssiege. Unser Team ist so gut wie jedes andere", sagte ein glücklicher Nowitzki. Vor den begeisterten Fans im American Airlines Center begnügte sich der Würzburger mit 17 Punkten, während Teamkollege Jason Terry mit neun getroffenen Drei-Punkt-Würfen den Rekord für die NBA-Playoffs einstellte. In der Vorschlussrunde trifft Dallas auf den Gewinner der Partie Memphis Grizzlies gegen Oklahoma City Thunder, derzeit führt Memphis 2:1.

Erst zum vierten Mal überhaupt und zum ersten Mal seit 2006 stehen die Mavericks im Finale der Western Conference. Damals platzte im Finale gegen Miami Heat, die im Halbfinale der Eastern Conference gegen die Boston Celtics 2:1 in Front liegen, Nowitzkis großer Traum vom NBA-Titel. Im Gegensatz zu damals sind nun aber auch seine Mitspieler in Topform - allen voran Terry, der 32 Punkte erzielte und Peja Stojakovic (21). Nach Frustfouls mussten bei den Lakers Lamar Odom und Andrew Bynum, der Dallas-Guard Jose Barea bei einem Korbleger rüde zu Boden checkte, vorzeitig vom Feld.

Nowitzki warnt, Dallas brilliert

Auch wenn Fans und Medien Nowitzki und die Mavericks feiern, sind dem deutschen Basketball-Superstar die Lobeshymnen für die NBA-Playoff-Auftritte noch nicht geheuer. "Wir sind nicht gut genug, um uns zurückzulehnen oder den Fuß vom Gaspedal zu nehmen", hatte der Würzburger vor dem vierten Viertelfinale erklärt.

Jason Terry versenkte für Dallas unglaubliche neun Dreier.

Jason Terry versenkte für Dallas unglaubliche neun Dreier.

(Foto: AP)

Entsprechend konzentriert gingen die Mavericks das Spiel an. Nach einem ausgeglichenen ersten Viertel zog Dallas auf und davon und ging mit einem Vorsprung von 24 Punkten in die Halbzeit. Auch danach spielten die "Mavs" konstant weiter und hielten den  Meister der vergangenen beiden Jahre sicher auf Distanz. Während  Dallas eine Wurfquote von 60,3 Prozent aus dem Feld erzielte, kamen die Lakers nur auf 37,8 Prozent.

"Der bessere Superstar"

Vor allem Nowitzkis Galavorstellungen im direkten Duell gegen Lakers-Ass Kobe Bryant verblüffen selbst größte Skeptiker. Auch beim 98:92 gegen den Titelverteidiger im dritten Spiel der Serie war Deutschlands bester Basketballer mit 32 Punkten "der bessere Superstar" lobten die "Dallas Morning News".

In der Playoff-Geschichte der nordamerikanischen Profiliga NBA lagen Teams in "Best of Seven"-Serien 98 Mal mit 0:3-Niederlagen zurück - 98 Mal konnten sie den Rückstand nicht mehr wettmachen. "Ich habe in dieser Liga schon so viel gesehen, deshalb möchte ich nicht der Erste sein", hatte Nowitzki gewarnt. Doch statt der Negativ-Premiere winkt ihm nun der Premierentitel.

Unrühmliches Ende einer großartigen Karriere: Lakers-Coach Phil Jackson verabschiedet sich wohl mit einem Debakel aus der NBA.

Unrühmliches Ende einer großartigen Karriere: Lakers-Coach Phil Jackson verabschiedet sich wohl mit einem Debakel aus der NBA.

(Foto: REUTERS)

Lakers-Legende Magic Johnson attestierte Nowitzki eine "phantastische Serie" und forderte gleichzeitig einen radikalen Umbruch bei seinem ehemaligen Arbeitgeber. Einleiten wird den Neuanfang offenbar Trainer Phil Jackson. Der 65-Jährige, mit elf Meister-Titeln der erfolgreichste Coach der NBA-Geschichte, wird seine Karriere wahrscheinlich beenden.

Western Conference

Halbfinale, 4. Spieltag  
Sonntag, 8. Mai  
Dallas Mavericks- Los Angeles Lakers 122:86
Dienstag, 10. Mai  
Memphis Grizzlies- Oklahoma City Thunder  --:--

 

Eastern Conference

Halbfinale, 4. Spieltag  
Montag, 9. Mai  
Atlanta Hawks- Chicago Bulls  100:88
Dienstag, 10. Mai  
Boston Celtics- Miami Heat  --:--

 

Playoff-Stand (Best of Seven)

Western Conference  
Oklahoma City -Memphis Grizzlies1:1
Los Angeles Lakers -DALLAS MAVERICKS0:4
Eastern Conference  
Miami Heat -Boston Celtics2:0
Chicago Bulls -Atlanta Hawks2:2

 

Quelle: ntv.de, cwo/dpa

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