Deutschland startet stark in die EM Nowitzki glänzt gegen Israel
31.08.2011, 22:02 Uhr
Seltener Anblick: Nowitzki nicht am Ball.
(Foto: dpa)
Ohne Probleme starten die deutschen Basketballer in die EM in Litauen. Gegen Israel ist NBA-Superstar Dirk Nowitzki der beste Werfer. Nur aus der Distanz gibt es zunächst Probleme. Für Erleichterung sorgt auch Kapitän Steffen Hamann, der kurz vor dem Spiel noch auszufallen drohte.
Die deutschen Basketballer um NBA-Champion Dirk Nowitzki sind mit einem überzeugenden 91:64 (40:26)-Erfolg über Außenseiter Israel in die Europameisterschaft in Litauen gestartet. Damit vermied das Team von Bundestrainer Dirk Bauermann souverän einen Fehlstart in der "Todesgruppe" B. Nowitzki mit 25 Punkten und Chris Kaman (18) waren in Siauliai die besten deutschen Werfer. Für Israel erzielte Guy Pnini (20) die meisten Punkte.
"Es war ein guter Start, alle sind konzentriert, keiner hat sich im Spiel verletzt. Jetzt schlafen, regenerieren, und auf Italien vorbereiten", sagte Aufbauspieler Heiko Schaffartzik mit Blick auf das nächste Vorrundenspiel am Donnerstag. Bundestrainer Bauermann fand den Auftritt "mehr als solide": "Jedes Auftaktspiel ist schwer, dafür haben sich die Jungs sehr gut verkauft." In Gruppe B belegt Deutschland nach dem ersten Vorrundenspieltag Platz 1 vor Serbien, das gegen Italien mit 80:68 (35:29) gewann. Dritter ist Frankreich nach einem mühsamen 89:78 (40:41)-Erfolg über Litauen. NBA-Star Tony Parker steuerte für die Franzosen 31 Punkte bei.
Hexenschuss rechtzeitig geheilt
Im deutschen Lager hatte es kurz vor dem EM-Auftakt zunächst eine Hiobsbotschaft gegeben: Nachdem das DBB-Team in der Vorbereitung noch von Verletzungsproblemen verschont geblieben war, drohte Kapitän Steffen Hamann mit einem Hexenschuss gegen Israel auszufallen. Erst zwei Stunden vor dem Tip-Off gab es Entwarnung. Der etatmäßige Aufbauspieler des DBB-Teams begann das Spiel an der Seite von Heiko Schaffartzik, Robin Benzing und dem NBA-Duo Nowitzki und Kaman. Bauermann entschied sich damit wie angekündigt für die mutigere Anfangsformation und ließ Defensivspezialist Johannes Herber zunächst auf der Bank.
Obwohl mit Schaffartzik ein weiterer potenzieller Scorer von Beginn an auf dem Feld stand, lief im deutschen Angriff zunächst alles über Nowitzki und Kaman. Das NBA-Duo sorgte nicht nur für die ersten elf Punkte gegen Israel. Es dauerte insgesamt 7:06 Minuten, ehe überhaupt ein anderer deutscher Spieler den ersten Wurf aus dem Feld nahm. Youngster Robin Benzing traf zum 13:11. Es blieben die einzigen Nicht-Nowitzki/Kaman-Punkte im ersten Viertel, das Deutschland unnötig knapp mit 15:14 für sich entschied.
Schlechte Dreierausbeute
Eine höhere Führung verhinderten die schwache Dreierausbeute (0/3), Nervosität und vier Ballverluste durch ungenaue Pässe im Angriff. Probleme, die das deutsche Team im zweiten Viertel abstellte. Während Israel gegen die intensive deutsche Verteidigung mit 28 Prozent eine miserable Zweier-Quote aufwies, saß bei Nowitzki und Co. jeder zweite Wurf aus dem Feld. Philipp Schwethelm und Benzing (2) sorgten zudem für die ersten erfolgreichen Dreier. 40:26 stand es zur Pause, nach Ende des 3. Viertels sogar 65:43.
Bundestrainer Dirk Bauermann erlaubte sich deshalb den Luxus, seine Starting Five im Schlussviertel zu schonen und den Ersatzspielern frühzeitig Einsatzzeit zu geben. Ihre Chance nutzen konnten die Bankspieler um Jan-Hendrik Jagla und Tibor Pleiß nicht. Als Israel 6:33 Minuten vor Spielende mit einem 9:1-Lauf auf 52:66 verkürzt hatte, schickte Bauermann seine Stars Nowitzki und Kaman zurück aufs Parkett. Das Duo setzte sein Wettschießen umgehend fort, Kaman glänzte zudem mit insgesamt 10 Rebounds. Drei Minuten später durfte Nowitzki endgültig zurück auf die Bank und wurde von den Zuschauern mit stehenden Ovationen verabschiedet. In Gefahr geriet der deutsche Auftaktsieg danach nicht mehr.
Quelle: ntv.de