Buschi sagt: Der FC Bayern tut gut! Wider das Kleinkrämertum im Basketball
19.03.2014, 09:59 Uhr
Beim FC Bayern können sie nicht nur Fußball. Auch die Basketballer sorgen für Furore, schlagen sensationell Real Madrid. Doch nicht allen Fans gefällt das, viele fürchten Langeweile in der Liga. Dagegen hilft den Konkurrenten nur: Nehmt den Kampf an!
In der vergangenen Woche hatte ich sehr viel Spaß an einer deutschen Basketballmannschaft. Nach langer Zeit endlich mal wieder ein Ausrufezeichen eines deutschen Vereinsteams. Bayern München schlug den Topfavoriten Real Madrid mit 85:83 und bleibt im Rennen um den Einzug ins Viertelfinale der Euroleague.
Ausgerechnet der Emporkömmling aus dem Süden der Republik sorgt für Furore in Europa. Das Projekt FC Bayern Basketball wird von vielen eingefleischten Fans sehr kritisch beäugt. "Die Neureichen machen alles platt und schaden der Liga." Mit Verlaub, das ist engstirniges Kleinkrämertum. Die Marke Bayern München ist ein Zugpferd in der und für die Liga. Natürlich polarisiert der Klub, das kennen wir aus dem Fußball. Aber die Bayern sorgen für gestiegenes Interesse am Basketball. Plötzlich taucht der Sport in Medien auf, die sonst einen großen Bogen um diese doch etwas komplizierte Sportart machen. Das kann nicht schaden! Es sei denn, einige Provinzfürsten wollen weiter in ihrer eigenen kleinen Welt rumwurschteln. Der Basketball in Deutschland braucht Zugpferde und Erfolge auf internationalem Niveau. Da scheinen die Bayern auf dem richtigen Weg.
Mit Svetislav Pesic hat der Klub den Mann als Trainer geholt, der nun wirklich weiß, wie man Titel holt. Er hat alles im Basketball gewonnen. Auch vor langer, langer Zeit einen bedeutenden europäischen Titel mit einer deutschen Vereinsmannschaft. Mitte der 90er den Korac Cup mit Alba Berlin. Der Mann ist besessen und hat in München natürlich sehr gute Rahmenbedingungen. Der Etat von rund zwölf Millionen Euro pro Jahr ist schon ordentlich, aber noch meilenweit unter dem von Klubs wie ZSKA Moskau, Maccabi TelAviv oder Real Madrid. Da reden wir in der Spitze von 35 bis 40 Millionen. Langfristig wollen die Bayern da auch hin. Das allerdings ist auch für die Münchener noch ein weiter Weg.
Viele befürchten die große Langeweile
Was das für die Bundesliga bedeutet? Viele befürchten die große Langeweile. Verhältnisse wie im Fußball will keiner. Ich übrigens auch nicht. Aber die Bayern treiben die Professionalisierung in vielen Bereichen voran. Man mag das mögen oder nicht. Sie haben VIPs, also Multiplikatoren, in der Halle. Sie haben eine extrem professionelle Medienabteilung. Der, fast schon zu kleine, Audidome ist ein Schmuckkästchen. Und die Münchener treiben die Liga vor sich her, was den neuen TV-Vertrag betrifft. Da wird sich sicher etwas verändern müssen. Fernsehen und Internet haben sich in den vergangenen drei bis vier Jahren massiv verändert, dem sollte Rechnung getragen werden.
Bamberg, Berlin, Oldenburg, Ulm und Co werden und dürfen das nicht anders sehen. Bamberg, übrigens vier Jahre in Folge deutscher Meister, hat ganz sicher nicht viel weniger Etat zur Verfügung als Bayern München. Alba Berlin fand es vor gar nicht so langer Zeit ziemlich sexy, als Bayern München des Basketballs bezeichnet zu werden. Also, den Kampf annehmen! Alle sollen sich an den Bayern reiben, das erzeugt Energie in der Liga. Die muss nämlich raus aus dem Nischendasein. 200.000 Hardcore-Fans sind viel zu wenig für diesen fantastischen Sport.
Die große Langeweile in der Liga sehe ich übrigens überhaupt nicht. Dazu fehlt den Bayern die Konstanz. Beleg ist die Niederl age in Frankfurt wenige Tage nach dem Erfolg über Madrid. Berlin und Bamberg können absolut mithalten und Oldenburg ist auch in der Lage, die Großen zu packen. Von Langeweile also keine Spur. Bleibt zu hoffen, dass das Projekt Basketball in München weiter vorangetrieben wird. Auch ohne Uli Hoeneß, der ja so ein wenig der Papa der Geschichte ist. Vizepräsident Rudolf Schels hat angekündigt, der FC Bayern Basketball gehe den eingeschlagenen Weg weiter. Ob das alle in der Liga freut?
Euer Buschi
Quelle: ntv.de