Der Sport-Tag Auch österreichische Skistars berichten von Missbrauch
22.11.2017, 14:09 Uhr
Eine der ehemaligen Ski-Rennfahrerinnen äußert sich öffentlich, die andere will anonym bleiben.
(Foto: imago/GEPA pictures)
Ein Missbrauchsskandal wird nun auch in Österreichs Skisport bekannt. Zwei Ex-Rennläuferinnen berichten über sexuellen Missbrauch bis hin zu Vergewaltigung im Österreichischen Skiverband (ÖSV) in den 1970er-Jahren.
- Den Stein ins Rollen brachte die Abfahrtsmeisterin von 1975, Nicola Werdenigg, die mit ihrem Mädchennamen Spieß an den Start ging. Sie erzählt von regelmäßigen Belästigungen und einer Vergewaltigung durch einen Kollegen. Damals sei sie 16 Jahre alt gewesen. "Wer nicht mitspielen wollte, brachte seinen Startplatz in Gefahr", erzählt sie der Tageszeitung "Der Standard".
- Eine ehemalige Skifahrerin, die anonym bleiben wollte, bestätigt die Vorwürfe der Zeitung und schildert ähnliche Erfahrungen. "Es hat Übergriffe gegeben. Von Trainern, von Betreuern, von Kollegen", so Werdenigg. Übergriffe sind laut Aussagen der beiden Betroffenen zu dieser Zeit verbreitet gewesen. "Ich musste mich mit Händen und Füßen wehren. Ich habe mir immer gesagt, ich lasse mich nicht brechen", ergänzt die anonyme Ex-Rennläuferin.
- Die Zeiten seien damals anders gewesen, reagiert der ÖSV auf die Schilderungen. "Wenn jetzt so etwas vorfallen würde, würden wir dazwischenfahren und kurzen Prozess machen", versichert Peter Schröcksnadel, seit 1990 ÖSV-Präsident. Österreichs Skilegende Annemarie Moser-Pröll will während ihrer Karriere nichts von den Vorfällen mitbekommen haben.
Quelle: ntv.de