Die Vorwürfe wiegen schwer: Biathlon-Gesamtweltcupsiegerin Julia Simon soll im vergangenen Jahr die Kreditkarte ihrer Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet gestohlen und damit Online-Käufe getätigt haben. Französische Medien berichteten am Mittwoch von dem brisanten Fall, der intern schon länger eine Rolle gespielt hat. Wie der französische Verband am Abend in einem Mitteilung erklärte, wussten die Verantwortlichen bereits seit mehreren Wochen von den Vorwürfen. Schon Anfang Juni hat es deswegen ein Treffen mit Simon und Braisaz-Bouchet gegeben. Die Anwälte der beiden Biathletinnen seien dabei anwesend gewesen. Da es sich mittlerweile um ein laufendes Strafverfahren handelt, konnte und wollte sich der Verband jedoch nicht weiter zu dem Fall äußern.

Simon selbst hat nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe bereits reagiert. Sie deaktivierte umgehend sämtliche ihrer Social-Media-Kanäle. Die französische Rechtsprechung sieht für einen Kreditkarten-Diebstahl in Verbindung mit Betrug eine Gefängnisstrafe in Höhe von maximal fünf Jahren sowie eine Geldstrafe in Höhe von 375.000 Euro vor. Im Fall von Simon gilt dieses Strafmaß jedoch als unrealistisch, da die Biathletin eine vergleichsweise geringe Summe in Höhe von "nur" 1620 Euro gestohlen haben soll.