Dienstag, 30. September 2025Der Sport-Tag

07:49 Uhr

Abrissbirne nimmt Kurs auf einen der schönsten Fußballtempel der Welt

Das Ende des legendären Fußball-Stadions in San Siro rückt näher: Der Mailänder Stadtrat hat in der Nacht zu Dienstag dem Verkauf der Arena an die beiden Großklubs Inter und AC zugestimmt. Damit ist eine wichtige Voraussetzung für einen Neubau an gleicher Stelle erfüllt. Vorausgegangen war eine elfstündige Debatte mit 239 Änderungsanträgen. Der Verkauf wurde um 3.46 Uhr mit 24 Ja-Stimmen, 20 Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen beschlossen. AC und Inter zahlen für das insgesamt 28 Hektar große Areal, zu dem auch die angrenzenden Parkplätze gehört, 197 Millionen Euro.

Das neue Stadion, das sich beide Klubs erneut teilen werden, soll 71.500 Fans Platz bieten und 2031 fertiggestellt werden. Die Kosten liegen laut Plan bei 1,2 Milliarden Euro, entworfen wird es von den Architekturbüros Foster + Partners und Manica. Der offiziell als Giuseppe-Meazza-Stadion bekannte Fußball-Tempel, in dem Deutschland beim WM-Triumph 1990 fünf von sieben Spielen bestritt, ist mit 75.000 Sitzplätzen das größte Stadion Italiens. Das 1926 eröffnete und seitdem mehrfach renovierte Stadion erfüllt jedoch nicht mehr die Anforderungen der Zuschauer und der Vereine, die ihre Einnahmen aus dem Stadionbetrieb steigern wollen. Rechtliche Schritte insbesondere seitens der Opposition, die den Verkaufspreis für zu niedrig hält, sind weiterhin möglich und könnten das Projekt verzögern. Im vergangenen Jahr hatte die Stadt Mailand den Plänen für einen Abriss des Stadions wegen des "kulturellen Interesses" noch eine Absage erteilt.

06:56 Uhr

"Arbeitsverweigerung": Lothar Matthäus rechnet mit Ex-Klub ab

Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus macht sich große Sorgen um seinen ehemaligen Verein Borussia Mönchengladbach. "Die mache ich mir nicht erst seit dem letzten Spieltag. Ich habe auch vor der Saison schon gesagt, dass sich Mönchengladbach eher nach unten orientieren muss als nach oben. So falsch war diese Meinung nicht", sagte Matthäus bei der Deutschland-Premiere des Films "Rudi Völler - Es gibt nur einen" in Frankfurt.

Gladbach belegt derzeit den letzten Bundesliga-Platz und lag beim denkwürdigen 4:6 gegen Eintracht Frankfurt nach 47 Minuten mit 0:6 hinten. "Aber dass es so schlimm ist wie die ersten 60 Minuten. Ich hoffe, das bleibt eine Ausnahme. Das war nicht Bundesliga-reif, das war auch nicht Zweitliga-reif. Das war, ich sage es nicht böse gemeint, für mich eine Arbeitsverweigerung", kritisierte Matthäus auf dem roten Teppich.

Der 64-Jährige, der zwischen 1979 und 1984 für die Elf vom Niederrhein spielte, sprach von den "schlechtesten 60 Minuten in der Vereinsgeschichte von Borussia Mönchengladbach". Der Verein hatte sich bereits nach drei Spieltagen in der Bundesliga von Trainer Gerardo Seoane getrennt. Aktuell ist Interimstrainer Eugen Polanski in der Verantwortung.

06:49 Uhr

Klaveness sitzt in UEFA-Exekutive: Norwegen fordert Suspendierung Israels

Lise Klaveness, die Präsidentin des norwegischen Fußball-Verbands, fordert die Suspendierung Israels durch die UEFA. "Ich bin der Meinung, dass Israel ebenso wie Russland ausgeschlossen werden sollte", sagte sie im norwegischen Podcast "Pop and Politics". "Generell setzen wir uns derzeit dafür ein, dass Israel sanktioniert wird." Norwegen tritt am 11. Oktober in der laufenden Qualifikation für die WM 2026 gegen Israel an. Ein Boykott des Spiels schloss Klaveness, die Mitglied des Exekutivkomitees der UEFA ist, aus. "Das würde nur dazu führen, dass Israel anstelle von uns zur WM fährt", sagte sie. In dieser Woche könnte die UEFA über einen möglichen Ausschluss entscheiden. Zuletzt hatte auch die Türkei eine Suspendierung des Verbandes gefordert.

Seit dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 führt die israelische Regierung einen Krieg im Gazastreifen. Der internationale Druck auf den Sport wächst auch abseits der UN-Vollversammlung. Shlomi Barzel, der Kommunikationschef des israelischen Fußballverbandes, hatte deswegen zuletzt gegenüber RTL/ntv gesagt: "Ich bin überrascht, dass wir noch Teil des internationalen Kalender sind. In vielerlei Hinsicht ist das ein Wunder."

06:18 Uhr

Keine Erlösung für Niclas Füllkrug

Das Spiel hatte keinen Sieger, so wie dieses Kopfballduell zwischen Füllkrug (r.) und James Tarkowski.

Das Spiel hatte keinen Sieger, so wie dieses Kopfballduell zwischen Füllkrug (r.) und James Tarkowski.

(Foto: IMAGO/Offside Sports Photography)

Fußball-Nationalstürmer Niclas Füllkrug und West Ham United haben auch mit Nuno Espírito Santo an der Seitenlinie den erhofften Befreiungsschlag verpasst. Die Londoner kamen am Montagabend in der Premier League beim FC Everton nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus. Mit nur vier Punkten aus sechs Spielen bleibt West Ham als Tabellen-19. auf einem Abstiegsplatz.

Erst am Samstag hatte sich der Verein nach nur neun Monaten von Coach Graham Potter getrennt und Nuno Espírito Santo als Nachfolger vorgestellt. Bei seinem ersten Spiel auf der Trainerbank setzte der Portugiese auf Füllkrug in der Startelf. Michael Keane (18.) brachte das Heimteam in der ersten Halbzeit in Führung, der englische Nationalspieler Jarrod Bowen (65.) erzielte den Ausgleich. In der Schlussphase hatte Füllkrug dann den Siegtreffer auf dem Fuß, im entscheidenden Moment stand dann aber Teamkollege Luis Guilherme im Weg (88.).

06:07 Uhr

DFB-Kapitänin feiert Comeback im ersten Klassiker der Geschichte

Eingepackt in eine dicke Wolldecke strahlte Giulia Gwinn nach ihrem Startelf-Comeback über das ganze Gesicht. "Für mich war es etwas ganz besonderes, wieder von Anfang an rauszulaufen", sagte die 26-Jährige, die nach ihrer schweren Knieverletzung und einem Kurzeinsatz am vergangenen Wochenende erstmals seit der EM im Sommer wieder von Beginn an randurfte. Und das gleich vor grandioser Kulisse. 15.755 Zuschauer in der ersten DFB-Pokalrunde beim 2:0 (2:0)-Pflichtsieg bei Drittligist Borussia Dortmund im randvollen Stadion Rote Erde seien "ganz besonders" gewesen. "Das wird man nie als selbstverständlich ansehen", so Gwinn am Sky-Mikrofon.

Der haushohe Favorit tat sich dabei vor allem in der zweiten Halbzeit schwer. Diese sei "natürlich nicht zufriedenstellend und natürlich auch nicht unser Anspruch", in den kommenden Wochen und vor allem in der Champions League müsse man "auf jeden Fall eine Schippe drauflegen, wenn nicht sogar zwei", sagte Gwinn, die aber auch dem Gegner Respekt zollte.

Die BVB-Frauen, die seit ihrer Gründung vier Mal in Serie aufgestiegen sind und dem großen Ziel Bundesliga immer näher kommen, verdienten sich ein "ganz großes Kompliment" von der DFB-Kapitänin. Auch nach dem Doppelschlag von Pernille Harder (27., 33.) "standen sie sehr kompakt, hatten immer wieder gute Gegenangriffe. Sehr viel Respekt an den BVB." Es war der erste Klassiker der Geschichte. Zumindest, wenn man den Fußball der Männer als Maßstab nimmt.

05:36 Uhr

DFB-Boss Völler weint Frankfurter Supertalent eine Träne nach

DFB-Sportdirektor Rudi Völler wird bei den derzeitigen Leistungen von Eintracht Frankfurts Supertalent Can Uzun wehmütig. Der Deutsche Fußball-Bund hatte sich lange und intensiv um den 19 Jahre alten Offensivspieler bemüht, bevor sich dieser im Frühjahr des Jahres 2024 für die Türkei entschied.

"Dass er jetzt so eine Karriere macht, wie man Woche für Woche im Fernsehen sehen kann - ein kleines Tränchen im Auge habe ich dann schon, wenn ich ehrlich bin. Weil wir uns genau das erhofft haben. Er ist ein wunderbarer Kicker", sagte Völler bei der Deutschland-Premiere seines Films "Rudi Völler - Es gibt nur einen" in Frankfurt am Main.

In seiner derzeitigen Form wäre Uzun (fünf Tore und drei Assists in den ersten fünf Bundesliga-Spielen) auch ein Kandidat für Nagelsmann. "Wir haben das versucht. Es war ein wunderbares Gespräch mit seinem Vater und seinem Berater - er hat auch wirklich gewackelt, aber am Ende muss man das akzeptieren, das ist ja auch legitim", schilderte Völler. Uzun absolvierte im März 2024 sein erstes A-Länderspiel für die Türkei.

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