Der Sport-Tag

Der Sport-Tag Kritik an Katar-Protesten der Nationalmannschaften

Die DFB-Elf protestierte vor dem Spiel gegen Island für Menschenrechte.

Die DFB-Elf protestierte vor dem Spiel gegen Island für Menschenrechte.

(Foto: imago images/ActionPictures)

Die Anti-Korruptions-Expertin und langjährige Sportfunktionärin Sylvia Schenk ist erstaunt über die jüngsten Aktionen mehrerer Fußball-Nationalmannschaften, darunter auch die der deutschen Auswahl. "Es sollte doch wohl um die Migrantenarbeiter auf den Baustellen Katars gehen. Da gibt es keinen Grund für Protest", sagte Schenk in einem Interview des "Spiegel". Dies sollte auch dem Deutschen Fußball-Bund bekannt sein. "Eigentlich dachte ich, beim DFB wüssten sie es besser."

Es sei von den Fakten abgekoppelt, was gerade in Deutschland, den Niederlanden, Norwegen und anderen Ländern laufe, sagte Schenk, die 2017 Mitglied in der Beratungsgruppe für Menschenrechte des Fußball-Weltverbandes FIFA wurde. Die Reformen in Katar seien real, es gebe große Fortschritte, betonte die 68-Jährige unter Berufung auf Vertreter internationaler Gewerkschaften. Natürlich wollten alle, dass es noch schneller gehe. Ein Boykott der Fußball-WM 2022 wäre aus ihrer Sicht völlig verkehrt: "Der würde nur die Beharrungskräfte in Katar stärken, anstatt die Reformkräfte zu unterstützen." Schenk sagte, die Todesfälle auf den WM-Baustellen seien in den Jahren seit 2016 deutlich zurückgegangen, obwohl das Bauvolumen sogar zugenommen habe.

Quelle: ntv.de

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