Der Sport-Tag Wellinger darf nach Betrug auf WM-Gold hoffen, aber "alles, für das wir leben, das kann mir keiner mehr geben"
26.03.2025, 09:51 UhrSkisprung-Olympiasieger Andreas Wellinger könnte wegen des Anzug-Skandals der Norweger nachträglich zum Einzel-Weltmeister von Trondheim erklärt werden. Dies sagte Rennleiter Sandro Pertile vor dem Weltcup-Finale in Planica. Bei der WM in Norwegen hatte der Weltverband Fis derart drastische Konsequenzen noch ausgeschlossen.
"Wir wussten an dem Samstagabend nicht, was passiert ist. Man muss die ganze Situation verstehen und verstehen, wann diese Manipulation angefangen hat. Die Entscheidungen werden dann sehr konsequent sein", sagte Pertile der Deutschen Presse-Agentur. Anonym aufgenommene und veröffentlichte Videos haben offenbart, wie die Norweger im Beisein ihres Trainers Magnus Brevig illegal Anzüge manipulieren.
- Für das Großschanzen-Einzel wurden die inzwischen suspendierten Marius Lindvik und Johann André Forfang disqualifiziert, nachdem die Videos publik wurden. Eine Woche zuvor hatte Lindvik vor Andreas Wellinger das Einzel auf der Normalschanze gewonnen. Bei einer nachträglichen Streichung des Resultats von Lindvik bekäme Wellinger Gold statt Silber. Karl Geiger würde von Platz vier auf den Bronze-Rang rücken.
- Dass ein nachträglicher WM-Triumph allerdings mit einem schweren emotionalen Makel behaftet wäre, hatte Wellinger schon kurz nach Bekanntwerden der norwegischen Manipulation deutlich gemacht: "Selbst wenn ich einmal die Goldene nach Hause geschickt bekomme: Dann habe ich keine Hymne gehört, die Bilder gibt es nicht, die Emotionen", sagte der Olympiasieger von 2018 bei ServusTV. "Eigentlich alles, für das wir leben, warum wir den Sport machen, das kann mir keiner mehr geben. Selbst wenn ich die Goldene bekommen sollte, was ich aber nicht glaube."
Quelle: ntv.de