Formel1

Spektakuläres Hockenheim-Qualifying Alonso verhindert Vettel-Pole

Ob es am Glücksschwein lag? Fernando Alonso sicherte sich in Hockenheim auf jeden Fall den besten Startplatz.

Ob es am Glücksschwein lag? Fernando Alonso sicherte sich in Hockenheim auf jeden Fall den besten Startplatz.

(Foto: Reuters)

WM-Spitzenreiter Fernando Alonso rast beim Großen Preis von Deutschland mit perfektem Timing auf die Pole Position. Kurz vor Schluss setzt er sich vor Titelverteidiger Sebastian Vettel, der die erste Startreihe komplettiert und trotzdem angesäuert ist - anders als Michael Schumacher. Dessen Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg erlebt im Regen von Hockenheim ein Heimdebakel.

Weltmeister Sebastian Vettel musste sich in der Regenlotterie mit Platz zwei begnügen, direkt vor Rekordchampion Michael Schumacher.

Weltmeister Sebastian Vettel musste sich in der Regenlotterie mit Platz zwei begnügen, direkt vor Rekordchampion Michael Schumacher.

(Foto: dpa)

Fernando Alonso hat sich beim Auftakt zum Formel-1-Heimrennen als Spielverderber für die deutschen Starpiloten erwiesen. Mit Doppelweltmeister Sebastian Vettel auf Startplatz zwei, Rekordchampion Michael Schumacher auf drei und Nico Hülkenberg auf Position vier lauert allerdings ein schlagkräftiges schwarz-rot-goldenes Trio beim Großen Preis von Deutschland auf den kleinsten Fehler des derzeit bravourös fahrenden Alonso.

Vettel kam in der spannenden Qualifikation an den WM-Spitzenreiter aus Spanien nicht mehr heran. "Wir hätten die Geschwindigkeit gehabt, die Pole zu holen", meinte Vettel. "Es ist aber ein bisschen Lotterie bei diesen Bedingungen mit Aquaplaning." Letztlich fehlte Vettel auf dem teilweise mit Pfützen übersäten Hockenheimring aber fast eine halbe Sekunde. Sein Red-Bull-Teamkollege Mark Webber wurde Dritter, der Australier wird aber wegen eines Getriebewechsels fünf Plätze zurückgestuft.

Schumacher profitiert haarscharf

Als erster profitierte davon der siebenmalige Weltmeister Schumacher, der im entscheidenden Abschnitt der K.o.-Ausscheidung den vierten Platz belegte. Dabei wäre Schumacher um ein Haar im ersten Durchgang fast raus gewesen. Nur um 55 Tausendstelsekunden rettete sich der 91malige Grand-Prix-Gewinner in die nächste Runde. Als dann der Regen einsetzte, war Schumacher in seinem Element.

Hoffnungen auf seinen ersten Sieg seit dem 1. Oktober 2006 dämpfte der 43-Jährige aber umgehend. "Ich glaube nicht, dass wir ein großes Wort nach vorne mitreden können. Aber wer weiß, wie sich das Rennen entwickelt." Über den deutschen Dreierpack mit Vettel auf Startrang zwei, ihm selbst auf drei und Hülkenberg auf vier meinte Schumacher: "Definitiv: Das ist eine schöne Ausgangslage."

Rosberg geht im Regen unter

Für Nico Rosberg war es in Hockenheim definitiv zu nass.

Für Nico Rosberg war es in Hockenheim definitiv zu nass.

(Foto: dpa)

Sein Mercedes-Rivale Nico Rosberg hätte sich dort auch gern noch eingereiht. Doch schon nach dem zweiten Qualifikationsabschnitt war für den China-Sieger und aktuellen WM-Sechsten Schluss. Platz 17, nachdem heftiger Regen eingesetzt hatte und er anfangs des Mitteldurchgangs nicht in Fahrt gekommen war. "Ich habe einfach keine Temperatur in die Reifen gekriegt", gab Rosberg zu.

Ungünstigerweise kommt hinzu, dass Rosberg wie Webber wegen eines Getriebewechsels fünf Plätze zurückmuss. Schlechter als von Rang 20 oder noch weiter hinten musste Rosberg erst vier seiner bisher 177 Rennen beginnen.

Englische Wolkenbrüche

Mit den teilweise wolkenbruchartigen Regengüssen, die Erinnerungen an das Qualifying vor zwei Wochen in Silverstone weckten, hatten aber auch die Fahrer an vorderster Front zu kämpfen. "Das war kein Spaß, sicherlich nicht. Wenn das Wetter so ist, geht es ums Überleben", meinte Alonso, der sein Survival-Paket aber am besten geschnürt hatte. Der WM-Spitzenreiter, der mit 129 Punkten vor Webber (116) und Vettel (100) liegt, sicherte sich damit binnen vierzehn Tagen seine zweite Pole in dieser Saison und seine 22. insgesamt.

Dass ihm der zweite Platz nicht ganz schmeckte, war Vettel anzusehen. Als er auf dem Weg zu seiner wohl schnellsten Runde gewesen war, sei er auf seinen Teamkollegen Webber aufgefahren, erzählte Vettel in der Pk. "Es ist schwer unter diesen Bedingungen, man sieht einen nicht im Rückspiegel", meinte er. Es kostete ihn Zeit und damit womöglich die zweite Pole nach 2010 beim Heimrennen, das er noch nie gewinnen konnte.

Quelle: ntv.de, dpa

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