Formel1

Regenfälle fluten Strecke in Sao Paulo Angst vor Chaos-Rennen

Sintflutartige Regenfälle, Blitz und Donner: Ein heftiges Unwetter hat den Formel-1-Zeitplan in São Paulo durcheinandergewirbelt und die Furcht vor einer möglichen Wetterlotterie um die WM-Entscheidung geweckt. Das Abschlusstraining vor der Qualifikation fiel beinah aus, die Strecke stand unter Wasser.

Nico Rosberg im Williams fährt frontal auf den Ferrari von Kimi Raikkönen zu, der sich auf der glatten Strecke gedreht hatte.

Nico Rosberg im Williams fährt frontal auf den Ferrari von Kimi Raikkönen zu, der sich auf der glatten Strecke gedreht hatte.

(Foto: REUTERS)

Während die Zuschauer unter Dächern Schutz suchten, versuchten die Fahrer, die Wartezeit zu überbrücken. Erst mit 42-minütiger Verspätung wurde das Training freigegeben. Allerdings herrschte auf dem Asphalt Aquaplaning, die Rasen-Auslaufzonen glichen eher eine Sumpflandschaft.

Der Wiesbadener Nico Rosberg fuhr bei der Kurzeinheit die Bestzeit. Der Williams-Toyota-Pilot benötigte 1:23,182 Minuten für seine schnellste Runde. WM-Herausforderer Sebastian Vettel aus Heppenheim beließ es bei vier Umläufen und fand sich in der weitgehend wertlosen Ergebnisliste auf Platz 15 wieder.

WM-Spitzenreiter Jenson Button, der Dritter wurde, hatte sich das Warten auf seinen Einsatz in der Brawn-Box mit einem Getränk versüßt. Weltmeister Lewis Hamilton surfte am McLaren-Mercedes-Stand im Internet, sein Teamkollege Heikki Kovalainen hatte sich sogar Gummistiefel übergezogen. Nick Heidfeld half mit einem Schieber, die Pfützen vor der Box von BMW-Sauber zu entfernen. Und der spanische Toro-Rosso-Pilot Jaime Alguersuari versuchte sich als Kameramann. Die Helfer mühten sich derweil mit Besen, den Hubschauberlandeplatz von den Wassermassen zu befreien.

Sturzbäche gehen auf Interlagos nieder

Die wolkenbruchartigen Regenfälle hatten kurz vor der einstündigen Session eingesetzt. Binnen weniger Minuten war der 4,309 Kilometer lange Kurs des Autódromo de Interlagos regelrecht geflutet. Der Himmel über der Stadt war tiefgrau und verhieß wenig Gutes für die Qualifikation am Nachmittag. Die Prognosen für den Rennsonntag liegen so wie am Samstag bei 80 Prozent Niederschlagswahrscheinlichkeit.

Ein Feuerwehrmann wartet im strömenden Regen an der Strecke.

Ein Feuerwehrmann wartet im strömenden Regen an der Strecke.

(Foto: AP)

In die Karten könnte das vor allem Vettel spielen. Der Hesse gilt als Regenspezialist, seinen ersten Formel-1-Sieg feierte er im vergangenen Jahr im nassen Monza. In Brasilien und zwei Wochen später muss er 17 Punkte auf Primus Button aufholen. Heißt: Ein Sieg und einmal zweiter Platz, mindestens.

Vor den Wetterkapriolen in São Paulo ist Button ein bisschen bange: "Es kann nass sein, es kann trocken sein. Es wird wichtig sein, die richtigen Entscheidungen zu treffen und es nicht zu kompliziert zu machen." Allerdings weiß auch Vettel um die Gefahren: "Auch wenn wir vielleicht unter nassen Bedingungen schnell sind, fährt trotzdem immer ein gewisses Risiko mit. Ruckzuck ist ein Fehler passiert. Wir müssen es eh so nehmen, wie es kommt. Von daher brauchen wir uns da nicht zu sehr "verkopfen"", sagte er in einem Interview bei RTL, das vor dem Rennen (Start 18.00 Uhr/RTL) ausgestrahlt werden soll.

Quelle: ntv.de, Jens Marx, dpa

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