Formel1

Unglück in Montréal schockt Formel 1 Bergungskran tötet Streckenposten

Das Unglück geschah beim Abtransport des Sauber-Boliden von Esteban Gutierrez.

Das Unglück geschah beim Abtransport des Sauber-Boliden von Esteban Gutierrez.

(Foto: AP)

Der Sieg von Sebastian Vettel beim Formel-1-Rennen in Montréal gerät nach dem Grand Prix zur Nebensache, der tödliche Unfall eines Streckenpostens überschattet den Triumph. Der 38-jährige Kanadier wird von einem Kranwagen überollt. Sein Funkgerät war ihm heruntergefallen.

Ein tödlicher Unfall hat die Formel 1 nach dem Großen Preis von Kanada tief bestürzt. Ein Streckenposten erlag wenige Stunden nach einem Bergungsunfall in einem Krankenhaus in Montréal seinen schweren Verletzungen. Der Marshall sei in der Traumatologischen Abteilung im Sacre-Coeur-Hospital von mehreren Ärzten behandelt worden, aber seinen schweren Verletzungen erlegen. "Trotz aller Bemühungen, ihn wiederzubeleben, konnte er nicht gerettet werden", sagte Dr. Jacques Bouchard, Chefarzt des Grand Prix.

"Ich bin sehr, sehr traurig, diese Neuigkeit zu hören. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden", äußerte sich Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel bestürzt. Er hatte das Rennen in Kanada gewonnen. "Es ist sehr, sehr traurig zu hören, dass ein Streckenposten heute auf tragische Weise in Kanada sein Leben verloren hat."

Der 38 Jahre alte Kanadier war am Sonntag auf dem Circuit Gilles Villeneuve von einem Kranwagen überrollt worden. Nach Angaben der Fia hatte er sein Funkgerät fallen lassen und war gestürzt, als er es aufheben wollte. Dann wurde er von dem Bergungsauto schwer verletzt.

Formel-1-Pilot Esteban Gutiérrez war wenige Runden vor Schluss des siebten Saisonlaufs mit seinem Sauber abgeflogen. Das in Kurve zwei stehende Auto sollte nach dem Grand Prix auf einen Lastwagen gehoben werden. Dabei passierte das Unglück. Der Helfer war zuerst im Streckenhospital stabilisiert und dann mit dem Hubschrauber ins Hospital geflogen worden. Dort starb er nach Mitteilung der Fia kurz nach 18.00 Uhr Ortszeit.

Erster Unglücksfall seit 2001

Vettel würdigte den Einsatz dieser sogenannten Marshalls. "Die Arbeit der Streckenposten wird nicht immer gesehen, aber sie ist unverzichtbar für unseren Sport. Ohne ihre Hingabe, Zeit und ihr Engagement würde es keinen Motorsport geben."

Neben Vettel äußerten auch der Automobil-Weltverband Fia sowie weitere Formel-1-Piloten und Rennställe ihr Beileid. "Heute gibt es nichts zu feiern", twitterte Ferrari-Mann Fernando Alonso, der nach einer Aufholjagd Platz zwei belegt hatte. Der tödliche Unfall sei eine "schreckliche Nachricht, wirklich traurig".

Vor 13 Jahren in Monza und ein Jahr später in Melbourne starben letztmals Streckenposten bei Rennen. Sie wurden dabei während des Grand Prix jeweils von Reifen getroffen, die sich von einem Rennwagen gelöst hatten.

Ein Feuerwehrmann wurde 2000 in Monza durch ein Rad nach einer von Heinz-Harald Frentzen ausgelösten Massenkollision getötet. Ähnlich war der Fall beim Grand Prix von Australien. Der Streckenposten wurde von einem losgelösten Rad tödlich an Brust und Bauch getroffen. Durch weitere herumfliegende Teile nach einer Kollision zwischen Ralf Schumacher (Williams-BMW) und Jacques Villeneuve (BAR-Honda) wurden damals zudem mehrere Zuschauer leicht verletzt.

Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid

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