Marko bleibt - und Horner? Die Explosion bei Red Bull ist vorerst abgesagt
09.03.2024, 18:06 Uhr
Bei Red Bull läuft es sportlich auch in dieser Saison prächtig, dem vierten WM-Titel von Superstar Max Verstappen steht wenig im Wege. Doch der Erfolgsrennstall steht in Flammen. Ein erstes Feuer könnte nun gelöscht sein - zumindest vorerst.
Der andauernde Machtkampf bei Red Bull Racing hat vorerst offenbar keine Konsequenzen für Helmut Marko. Dem langjährigen Motorsportberater aus Österreich droht nach eigener Aussage keine Suspendierung, das sagte er kurz vor dem Großen Preis von Saudi-Arabien in mehreren TV-Interviews. Noch am Freitagabend hatte Marko die Spekulationen um das Team von Weltmeister Max Verstappen mit einigen Aussagen angeheizt. Nun sagte er deutlich: "Ich mache weiter, ja."
Am heutigen Samstag habe nun "ein sehr gutes Gespräch" mit Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff stattgefunden, sagte Marko unter anderem bei Sky, es habe Einigkeit bestanden. Auch Mintzlaff hatte sich zuvor ähnlich geäußert, ohne ein Ergebnis des Gesprächs zu nennen.
Am Freitagabend nach Aufkommen der Berichte hatte Verstappen die Bedeutung von Marko unterstrichen und sogar seine eigene Zukunft mit der des 80-Jährigen verknüpft. "Ich habe immer klar gesagt, dass er bleiben muss, ich kann ohne ihn nicht weitermachen", sagte Verstappen. Ob das Gespräch zwischen Marko und Mintzlaff aber Konsequenzen für Teamchef Christian Horner hat, ist weiter offen.
"Das würde Horner nicht überleben"
RTL/ntv-Reporter Felix Görner, der die Formel 1 seit vielen Jahren begleitet, hält Markos Andeutungen vom eigenen Abschied für die Vorbereitung aufs Endspiel zwischen ihm und Horner. Die Frage sei zuletzt gewesen, ob Marko öffentlich den eigenen Abschied androht, um den Druck auf Boss Mintzlaff zu erhöhen, Horner rauszuwerfen, sagte Görner. "Marko hat das Faustpfand Max Verstappen. Sollte Marko rausfliegen, muss man davon ausgehen, dass Verstappen Verhandlungen mit Mercedes aufnimmt. Und ein Wechsel von Verstappen wäre ein Super-GAU für Red Bull. Spätestens das könnte Horner eigentlich nicht überleben."
In der Familie Verstappen ist man im Umgang mit Horner sehr klar: "Ich habe bereits gesagt, dass es Probleme gibt, wenn er bleibt", sagte Max Verstappens Vater Jos mit Blick auf Horner der englischen Zeitung "Daily Mail". "Ich denke, es ist zu spät für Christian zu sagen: 'Lasst mich in Ruhe." Horner habe aber die Unterstützung der thailändischen Mehrheitseigner des Mutterkonzerns Red Bull. "Daher denke ich, dass er bis zum Ende der Saison bleibt." Formel-1-Experte Görner ist sich sicher, dass spätestens dann, wenn Verstappen ernsthaft mit dem Wechsel zum Rivalen Mercedes kokettiert, "auch der thailändische Mehrheitseigner merken wird, dass da einiges schiefgelaufen ist."
Vor Wochen war eine interne Untersuchung gegen Horner nach Vorwürfen einer Mitarbeiterin bekannt geworden, mittlerweile ist deutlich, dass innerhalb des Teams ein Machtkampf tobt. In Österreich liegen nur 49 Prozent des Unternehmens. Am Sonntag soll es ein Treffen zwischen den beiden Teilhabern geben, bestätigte Marko.
Quelle: ntv.de, ter/fgö/sid