Formel1

Boliden für 2026 präsentiert Formel-1-Autos schrumpfen und verlieren Gewicht

Vor allem auf Stadtkursen fällt auf, wie groß und breit die Formel-1-Autos in den vergangenen Jahren geworden sind.

Vor allem auf Stadtkursen fällt auf, wie groß und breit die Formel-1-Autos in den vergangenen Jahren geworden sind.

(Foto: IMAGO/ZUMA Press)

Die Formel 1 bemüht sich, nachhaltig zu werden. Für 2026 stehen die nächsten großen Regeländerungen fest. Der Motorsport-Weltverband FIA präsentiert, wie die neuen Autos aussehen könnten. Sie sollen schmaler, kürzer und leichter werden.

Die Formel 1 geht mit kleineren und leichteren Autos in eine nachhaltigere Zukunft. Der Motorsport-Weltverband FIA stellte auch mit Fotos eines neuen Wagens das neue Reglement vor, in dem ab dem Jahr 2026 klimafreundlichere Motoren und neue Fahrzeug-Konzepte im Mittelpunkt stehen. Die Boliden sollen nicht nur in ihren Abmessungen kleiner werden, sondern auch 30 Kilogramm weniger wiegen. Gefahren wird in gut eineinhalb Jahren nur noch mit vollständig nachhaltigem Kraftstoff. Dies solle einen neuen Standard für den Motorsport setzen, hieß es von der FIA.

Die Regeln für die neuen Motoren standen bereits seit August 2022 fest. Das Erarbeiten des kompletten Reglements war insgesamt ein langer und nervenaufreibender Prozess. Immer wieder wurde Ideen verworfen und neue Punkte ausgearbeitet, bis nun endlich feststeht, was die künftigen Rahmenbedingungen für die Motorsport-Königsklasse sind. Zum ehrgeizigen Plan gehört auch, dass bald schon rund 50 Prozent der Energie elektrisch erzeugt werden. Zudem soll es 30 Prozent weniger Abtrieb und 55 Prozent weniger Luftwiderstand geben.

Der Aufbau der Motoren wird außerdem vereinfacht. Das passiert auch, um mehr Hersteller anzulocken. Insgesamt ist das große Ziel, den Wettbewerb zu fördern, um den Fans durch möglichst viele Überholmanöver Action auf der Strecke zu bieten. Neben den bisherigen Motorenbauern von Ferrari, Mercedes und Alpine, wird es ab 2026 auch eine Rückkehr von Honda geben. Zudem steigt der deutsche Autobauer Audi in die Formel 1 ein und das Weltmeisterteam Red Bull baut künftig unter dem Namen Red Bull Ford Powertrains eine eigene Antriebseinheit.

Die Formel 1 als Ganzes hat sich vorgenommen, bis 2030 klimaneutral zu sein. Der milliardenschwere Rennzirkus muss sich bei seinen Klimaschutzvorhaben aber scharfer Kritik stellen. "Die Formel 1 sieht, dass sie sich zum Klimaschutz verhalten muss, aber sie tut das nur oberflächlich", hatte im vergangenen Jahr etwa Greenpeace-Verkehrsexperte Benjamin Stephan gesagt: "Wenn die Formel 1 Nachhaltigkeit nicht nur als Feigenblatt nutzen will, muss sie die CO₂-Bilanz des gesamten Rennzirkus überdenken." Die Serie hat alleine zum Selbstschutz früher als andere Sportveranstalter grüne Projekte angestoßen.

"Kreuz und quer durch die Welt zu fliegen und dazwischen immer wieder für ein paar Tage nach Europa macht keinen Sinn und auch keinen Spaß", kritisierte auch der zurückgetretene viermalige Weltmeister Sebastian Vettel und warf der Rennserie immer wieder ein zu langsames grünes Entwicklungstempo vor. Die Formel 1 arbeitet immerhin auch daran, den Kalender logistisch sinnvoller zu gestalten, indem in diesem Jahr etwa der Grand Prix von Katar unmittelbar vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi stattfindet. Dafür findet an diesem Wochenende der Große Preis von Kanada in Montreal statt - zuvor gastierte die Rennserie in Monaco, danach geht es in Spanien weiter.

Die Verfolgungsjagden auf dem Asphalt sind also nicht das folgenschwerste Klimaproblem der Formel 1. An den rund 256.000 Tonnen CO₂, die die Formel 1 ihrem Nachhaltigkeitsbericht 2019 zufolge bei 21 Rennen ausgestoßen hat, machten die Rennwagen der zehn Teams nur einen Anteil von 0,7 Prozent aus. Fast 73 Prozent wurden bei der Logistik und den Reisen verbraucht. Im Fußball ist es ähnlich: Am meisten Kohlenstoffdioxid wird durch die Bewegungen von Vereinen und Fans zu den jeweiligen Spielorten erzeugt. Neben der Produktion ist der Transport der tonnenschweren Ausrüstung rund um den Globus ein anderer einschneidender Faktor in der Formel 1.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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