Verschärfte Regeln Formel 1 beendet Funkspruch-Posse
21.07.2016, 15:28 Uhr
Hatte nach der Funkspruch-Strafe nicht die beste Laune: Nico Rosberg.
(Foto: dpa)
Der verbotene Funkspruch an Mercedes-Fahrer Nico Rosberg sorgt für hitzige Diskussionen in der Formel 1. Weil das Regelwerk offenbar eine Ungenauigkeit aufweist, schafft der Internationale Automobilverband jetzt Klarheit - mit schärferen Regeln.
Der verbotene Funkspruch an Mercedes-Pilot und WM-Spitzenreiter Nico Rosberg in Silverstone hat in der Formel 1 zu einer weiteren Verschärfung der Regeln geführt. Schon beim Großen Preis von Ungarn am kommenden Sonntag (14 Uhr bei RTL und n-tv.de-Liveticker) darf die Box ihren Fahrer nur noch dann über technische Probleme am Auto informieren, wenn dieser im Anschluss die Box ansteuert oder das Rennen vorzeitig beendet.
Das teilte Rennleiter Charlie Whiting den Teams im Vorfeld des Rennwochenendes mit. Erlaubt sind weiterhin Informationen über Schäden an der Verkleidung des Autos. "Die Dinge wurden noch mal präzisiert", sagte Rosberg: "Und daran müssen wir uns peinlich genau halten. Das ist in Ordnung, für uns Fahrer wächst damit die Herausforderung." Zuvor war zumindest die Information über ein technisches Problem erlaubt gewesen, wenn dem Fahrer ein vorzeitiges Rennende drohte.
Nachträgliche Zeitstrafe
Rosberg hatte in der Schlussphase des Großen Preises von Großbritannien Funk-Anweisungen von der Box erhalten, als er an seinem Mercedes ein Getriebeproblem meldete. Dies wertete die Rennleitung nachträglich als verbotene Hilfestellung und belegte Rosberg nach dem Rennen mit einer Zehn-Sekunden-Zeitstrafe. Dadurch fiel der 31 Jahre alte Wiesbadener vom zweiten auf den dritten Platz zurück, sein Vorsprung in der WM auf seinen Teamkollegen Lewis Hamilton aus England schrumpfte vor dem Rennen in Ungarn auf einen Punkt (168 zu 167).
Der Mercedes-Rennstall verzichtete anschließend auf das mögliche Mittel der Berufung, kritisierte allerdings eine "empfundene Überregulierung des Sports" und kündigte an, Gespräche "mit den relevanten Beteiligten aus der Formel 1 fortführen" zu wollen. Der Automobil-Weltverband FIA pocht allerdings auf sein Regelwerk, wonach "die Fahrer das Auto allein und ohne fremde Hilfe fahren müssen".
Quelle: ntv.de, tno/sid