Hitzeschlacht in Ungarn als letzte Chance Formel 1 fürchtet Vettels Durchmarsch
25.07.2013, 15:20 Uhr
Die Kombination Sebastian Vettel plus Red Bull funktioniert auch in dieser Formel-1-Saison bislang am besten.
(Foto: AP)
Vor dem Großen Preis von Ungarn ist die Formel 1 so nervös wie vor dem Saisonstart. Neue Reifen und Autos lassen die Verfolger von Sebastian Vettel hoffen, den Spitzenreiter auf dem Weg zum vierten Titel noch abfangen zu können. Viele Chancen kommen nicht mehr.
Vor der Sommerpause in der Formel 1 gibt die Königsklasse auf dem Hungaroring in Budapest noch einmal Gas. Alle Top-Teams haben vor dem 10. von 19 Saisonrennen mächtig nachgerüstet. Denn der Große Preis von Ungarn ist möglicherweise die letzte Chance in diesem Jahr, die Lücke zu Vettel und Red Bull noch zu schließen. In der anschließenden dreiwöchigen Pause (zum Rennkalender) kann nicht weiterentwickelt werden - die Fabriken müssen in dieser Zeit geschlossen bleiben.
Fahrer | Team | Pkt. | |||||||
1. | Sebastian Vettel | Red Bull | 172 | ||||||
2. | Kimi Räikkönen | Lotus | 134 | ||||||
3. | Fernando Alonso | Ferrari | 133 | ||||||
4. | Lewis Hamilton | Mercedes | 124 | ||||||
5. | Mark Webber | Red Bull | 105 | ||||||
6. | Nico Rosberg | Mercedes | 84 | ||||||
7. | Felipe Massa | Ferrari | 61 | ||||||
8. | Romain Grosjean | Lotus | 49 | ||||||
9. | Jenson Button | McLaren | 39 | ||||||
10. | Paul di Resta | Force India | 36 |
Aus Sicht der Vettel-Verfolger muss die Wende deshalb am Wochenende eingeläutet werden. Bis auf 34 Punkte ist der WM-Spitzenreiter dem Gesamtzweiten, Ferrari-Ass Fernando Alonso, bereits enteilt. Lotus-Pilot Kimi Räikkönen hat als Dritter sogar 41 Zähler Rückstand. Bei der Aufholjagd helfen soll auch der Gummifaktor.
Ferrari und Lotus hoffen, mit den neuen Pirelli-Pneus, eine Kombination aus bewährtem Reifenaufbau von 2012 und den Gummimischungen von 2013, die Lücke zu Red Bull verkleinern zu können. Zumal der Ungarn-GP wohl eine Hitzeschlacht wird, die den schwarzen Walzen alles abverlangt – bis zu 37 Grad soll es am Wochenende heiß werden. Möglicherweise ein Vorteil für Ferrari und Lotus, deren Boliden in den ersten neun Saisonrennen meist pfleglicher mit den Reifen umgingen als Vettels "Hungry Heidi".
Vettel will Festspiele fortsetzen
Weil nach dem Unglück mit einem Kameramann auf dem Nürburgring ab Ungarn ein neues Tempolimit in der Boxengasse gilt – nur noch 80 statt 100 Stundenkilometer – wird Reifenschonen noch attraktiver, weil man nun bei einem Boxenstopp noch mehr Zeit verliert. Eine neue Herausforderung für den Taktiker aller Teams, die ihre Rennkalkulation ohne Referenzwerte aus den Vorjahren komplett neu berechnen müssen.
Vettel scheint das alles kalt zu lassen. Er setzt auf seine bewährte Scheuklappen-Strategie: volle Konzentration auf sich selbst, egal was die Konkurrenz macht. Nach seinem souveränen ersten Heimsieg auf dem Nürburgring peilt der dreimalige Champion selbstbewusst seinen Premieren-Erfolg in Ungarn an: "Ich hoffe, dass ich vor den Ferien noch meinen ersten Sieg in Budapest mitnehmen kann."
Sein Optimismus speist sich auch aus den Ergebnissen der Tests der vergangenen Woche in Silverstone. Dort wies der 26-Jährige als Schnellster wieder einmal alle seine Rivalen in die Schranken. Gut möglich also, dass die Hoffnung von Alonso, Räikkönen & Co. auf ein Ende der Vettel-Festspiele in der Hitze von Budapest dahin schmelzen.
Quelle: ntv.de, sport.de