Formel1

Beinah-Crash mit Barrichello Harte Strafe gegen Schumacher

Auch beim Großen Preis von Ungarn schreibt Michael Schumacher negative Schlagzeilen. Schon nach kurzer Zeit hoffnungslos im Mittelfeld liegend, wollte der Altmeister kurz vor Schluss wenigstens Platz zehn retten - und übertrieb dabei maßlos. Der Mercedes-Fahrer rammte Barrichello bei Höchstgeschwindigkeit beinahe in eine Mauer, die Rennkommissare bestraften die Aktion hart.

Nur noch nach Hause: Schumacher auf dem Weg in sein Motorhome.

Nur noch nach Hause: Schumacher auf dem Weg in sein Motorhome.

(Foto: dpa)

Für Formel-1-Rückkehrer Michael Schumacher nimmt die Serie der Tiefschläge einfach kein Ende. Nach seinem enttäuschenden elften Platz in Ungarn stand der Rekordweltmeister sogar als Buhmann da, weil er Williams-Veteran Rubens Barrichello beinah in die Boxenmauer gedrängt hatte. "Für meine Begriffe war genügend Platz. Faktum ist, dass wir uns nicht berührt haben und Rubens vorbei gefahren ist - leider Gottes", meinte der 41-Jährige später. Die Rennkommissare sahen das anders, der Kerpener wird beim nächsten Rennen in Spa zehn Plätze zurückversetzt.

Barrichellos Überholmanöver kostete Schumacher in Budapest auch den letzten möglichen WM-Punkt. Mit 38 Zählern dümpelt er nach zwölf von 19 Rennen in der Gesamtwertung weit abgeschlagen auf Rang neun. Auch Teamgefährte Nico Rosberg verließ die Puszta frustriert, nachdem ihm nach dem Boxenstopp sein rechter Hinterreifen abgesprungen war und er aufgeben musste. "Ein Rennen zum schnell Vergessen, bei dem nichts für uns lief", urteilte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

Barrichello schimpft

Für Schumacher ging auf dem Hungaroring von Beginn an alles schief. In seiner Not flüchtete der Altmeister sich in gewagte Experimente bei der Abstimmung seines störrischen Boliden - und lag daneben. "Wir haben das Auto den ganzen Tag immer wieder verändert, aber es war nicht die richtige Richtung", bekannte Schumacher nach der verpatzten Qualifikation. Die Folge der Strategiepanne war Startplatz 14 - zum fünften Mal nacheinander schaffte es der siebenmalige Champion nicht einmal in die Top Ten.

Auf dem kurvigen Kurs war damit schon fast alles verloren, im Rennen ging es kaum noch voran. Schumacher hing im Mittelfeld fest, wie eigentlich schon fast das ganze Jahr. Der bittere Höhepunkt kam fünf Runden vor Ende, als Barrichello vorbeizog und seinen einstigen Ferrari-Teamkollegen danach heftig kritisierte. "Ich mag einen fairen Kampf, aber das war kein fairer Kampf", meinte der Brasilianer. Schumacher konterte kühl: "Ich kenne Rubens lange genug. Wir alle wissen, welche Ansichten er teilweise vertritt."

Die Rennkommissare schienen jedenfalls Barrichellos Ansicht zu teilen. Sie bestraften Schumacher nachträglich für sein waghalsiges Manöver, das sie als illegale Behinderung werteten. Die Rennrichter sahen dies als illegale Behinderung.

Hoffnung auf 2011

Ärger hat die PS-Ikone auch so schon genug. Der Silberpfeil war schon zum Saisonanfang zu langsam für die Spitze, neue Bauteile brachten zu oft nicht den gewünschten Erfolg. "Es ist einfach keine stabile Basis da, auf der wir aufbauen können. Wenn solche grundlegenden Dinge mit dem Auto nicht funktionieren, dann tut man sich schwer", klagte Schumacher. Noch aber habe er Vertrauen in sein Team. "Definitiv. Das Wichtigste an solch schwierigen Phasen ist zu verstehen, warum es nicht gut läuft", befand der 91-malige Grand- Prix-Sieger.

Schon acht Rennen vor Schluss klammert sich das Mercedes-Lager an die Hoffnung auf Besserung 2011. "Wir wissen spätestens jetzt, dass wir nicht mehr Weltmeister werden können. Aber wir müssen auch schon an das nächste Jahr denken, denn dann wollen wir es schaffen", betonte Rosberg.

Mit Macht treibt der Rennstall schon jetzt die Entwicklung des neuen Autos voran. "Da würden sich viele wundern, wie weit wir schon sind", sagte der Wiesbadener der "Bild am Sonntag". Auch Schumacher werde dann alle Kritiker eines Besseren belehren, meint Rosberg. "Ich gehe auch davon aus, dass von ihm nächstes Jahr einiges kommt und es extrem schwierig sein wird, ihn zu schlagen."

Quelle: ntv.de, dpa

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