Konkurrenz zu überteuerten Renault-Motoren Honda will Formel-1-Comeback
15.05.2013, 16:36 Uhr
Honda will 2015 wieder in der Formel 1 mitfahren, als Motorenlieferant von McLaren.
(Foto: dpa)
Die Formel 1 kommt nicht zur Ruhe. Nach der Dauerdiskussion um die Reifen sorgen nun die explodierenden Kosten für die neuen Motoren für Aufregung. Dem Autohersteller Honda kommt das gelegen. Die Japaner planen ihre Rückkehr in die Formel 1 und sind auf Kundensuche. Einen prominenten Partner gibt es schon.
Der japanische Automobilhersteller Honda steht vor einer Rückkehr in die Formel 1. Honda soll seinen früheren Partner McLaren ab 2015 wieder mit Motoren beliefern. Das wurde aus Kreisen des Unternehmens bekannt. Demnach soll Firmenchef Takanobu Ito den Deal noch in dieser Woche bekannt geben. McLaren will damit an die gemeinsamen Erfolge aus der Vergangenheit anknüpfen - von 1988 bis 1991 gewann McLaren-Honda mit den Legenden Ayrton Senna und Alain Prost alle Titel in der Königsklasse.
2008 hatte das Team, das 1964 erstmals in der Formel 1 an den Start gegangen war, seinen Rückzug bekannt gegeben. Grund waren finanzielle Schwierigkeiten nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers. Doch inzwischen hat sich die Lage für Honda nicht zuletzt dank des in jüngster Zeit deutlich abgeschwächten Yen wieder verbessert.
Zudem ebneten die Regelungänderungen in der Formel 1 und die Förderung von umweltfreundlicheren Motoren dem Konzern de Weg zurück in die Königsklasse, da diese Technologie bereits in den Honda-Nutzfahrzeugen zum Einsatz kommt.
Klagen über Renault
Auf der Suche nach ersten Kunden könnte der japanische Konzern auch von den gestiegenen Motorenkosten profitieren. Nach der Dauerdiskussion um die Reifen gewinnt die Debatte um die Kosten für die neuen Formel-1-Motoren an Dynamik.
Nach Informationen des Fachmagazins "Auto, Motor und Sport" werden sich am Donnerstag Chefvermarkter Bernie Ecclestone und Renault-Konzernchef Carlos Ghosn in Paris treffen. Sie wollen sich demnach über die Preispolitik des Motoren-Herstellers unterhalten. Eine Renault-Sprecherin war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Die für die Saison 2014 neu entwickelten Sechszylinder-Motoren werden für die Kunden der Hersteller Mercedes, Ferrari und Renault mehr als doppelt so teuer wie die bisherigen V8-Triebwerke. Vor allem den Mittelklasse-Rennställen sind die Preise schlicht zu hoch. "Unbezahlbar", heißt es von deren Seite. Renault verlange demnach pro Jahr 20 bis 23 Millionen Euro und sei damit der teuerste Lieferant.
Motoren dürfen Teams nicht umbringen
Neben Sebastian Vettels Red-Bull-Team beliefern die Franzosen derzeit auch Williams, Lotus und Caterham. Die drei letztgenannten Teams sind finanziell aber schlechter gestellt als der Weltmeister-Rennstall.
Den Herstellern sind die Probleme bewusst. "Wir müssen darauf schauen, dass die Motoren auch in Autos landen und die Teams nicht umbringen", hatte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff erst im März am Rande des Großen Preises von Malaysia eingeräumt. Der Konzern beliefert neben seinem Werksteam auch Force India und McLaren.
Quelle: ntv.de, sid