Reizklima in der Formel 1 Jeder droht jedem
11.06.2009, 12:38 UhrEinen Tag vor Bekanntgabe der Teams für die WM 2010 haben Ferrari und Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone erneut mit Verbalattacken für Zündstoff gesorgt. Die Italiener drohen weiterhin mit Ausstieg, Ecclestone mit einer Millionenklage.
Ferrari will die geplanten Regeländerungen des Automobil-Weltverbandes FIA nicht hinnehmen. Der italienische Rennstall stellte noch einmal klar, dass die FIA das Team nicht nominieren dürfe, wenn sie nicht auf die Forderungen der Scuderia und der anderen sieben Rennställe der Teamvereinigung FOTA eingehe.
Ecclestone deutete dagegen für den Fall, dass einige Teams aussteigen, rechtliche Schritte und Klagen an. Diese könnten einen Streitwert von bis zu mehreren hundert Millionen annehmen.
Ohne Zugeständnisse kein Start
"Die Position von Ferrari hat sich nicht geändert", teilte Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali auf der teameigenen Webseite mit: "Wir werden alles tun, um eine Lösung zu finden, die für alle Seiten akzeptabel ist. Wenn das nicht möglich ist, darf die FIA Ferrari nicht in die Liste der Teams für die WM 2010 aufnehmen." Bisher haben nur Williams und Force India ohne Bedingungen für das kommende Jahr gemeldet.
Die acht verbliebenen Rennställe der FOTA haben sich auf Vorschlag von FIA-Präsident Max Mosley am 29. Mai unter Bedingungen eingeschrieben. Auf das 500-Seiten-Papier mit Vorschlägen für 2010 hat Mosley aber bisher noch keine Reaktion gezeigt. Am Freitag will er die 13 Teams für das kommende Jahr nominieren. Insgesamt haben 22 Rennställe Anträge gestellt.
Vertrag ist Vertrag
Im Fall Ferrari pochen die FIA und Ecclestone darauf, dass die Scuderia - das einzige Team, das seit WM-Beginn 1960 dabei ist - sich bis 2012 vertraglich gebunden habe. Ferrari betrachtet diese Einträge als nichtig, da sie bei geplanten Regeländerungen nicht gefragt worden seien.
"Wenn irgendwer aus Verträgen mit Firmen oder Fernsehen aussteigt, würden wir das als sehr ernst betrachten", sagte Ecclestone dem "Daily Express": "Das würde einen Vertragsbruch bedeuten. Ich tue so etwas nicht, und so würde ich das auch nicht einfach geschehen lassen. Da könnte es um mehrere hundert Millionen gehen, wer weiß das schon?"
Quelle: ntv.de, sid