Formel1

Williams stellt sich quer Keine Extrawurst für Schumi

Michael Schumacher wird wohl keinen Test im aktuellen Ferrari F60 zur Vorbereitung auf sein geplantes Comeback bestreiten können. Grund ist das Veto des Williams-Rennstall gegen den Ferrari-Antrag für eine Sondergenehmigung.

Aus Gründen der Fairness will Frank Williams Rückkehrer Michael Schumacher nicht im aktuellen F60 testen lassen.

Aus Gründen der Fairness will Frank Williams Rückkehrer Michael Schumacher nicht im aktuellen F60 testen lassen.

(Foto: dpa)

"Während wir Michael Schumachers Rückkehr in die Formel 1 begrüßen, ist es nun mal Fakt, dass jede Form von Tests in der Saison strikt verboten ist", sagte Teamchef Frank Williams. Auch bei dem Toro-Rosso-Neuling Jaime Alguersuari, der in Ungarn erstmals in einem Formel-1-Wagen gefahren war, habe es keine Ausnahme gegeben.

"Zum Wohle der Beständigkeit und Fairness lehnen wir daher Ferraris Antrag ab, vor dem Großen Preis von Europa zu testen", erklärte Williams. Für eine Ausnahme müssten alle zehn Rennställe Grünes Licht geben. Tests sind in dieser Saison während der laufenden Meisterschaft aus Kostengründen untersagt.

Haug-Vorstoß vergebens

Die in der Teamvereinigung FOTA zusammengeschlossenen acht Teams hatten indes ihre Bereitschaft signalisiert, Schumacher auch im F60 vor dem Europa-Lauf in Valencia testen zu lassen. Williams und Force India gehören der FOTA derzeit nicht an. Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug hatte sich derweil klar für eine Sondererlaubnis ausgesprochen. "Würde es nach mir gehen, könnte Michael zwei Wochen und nicht nur einen Tag testen. Alle seine Rivalen haben mehr Erfahrung und Kilometer in den neuen Autos", hatte Haug erklärt.

Williams verwies dagegen auf das eindeutige Reglement des Internationalen Automobilverbandes FIA, das von allen Teams eingehalten werden müsse. In einer vergleichbaren Situation - Schumacher soll vom Großen Preis von Europa (23. August) an für den verunglückten Felipe Massa fahren, bis dieser wieder fit ist - würde Williams ohne zu zögern den derzeitigen Testfahrer einsetzen. Bei Ferrari sind dies Luca Badoer und Marc Gené. Die Entscheidung fiel aber auf den 250-maligen Grand-Prix-Teilnehmer (91 Siege) aus Kerpen.

Tests im alten Boliden

Schumacher muss nun bei seinen weiteren Tests mit einem älteren Modell vorlieb nehmen. So wie am Freitag, als er mit einem F2007 in Mugello erstmals seit April 2008 wieder Runden in einem Formel-1- Rennauto drehte. Wie der Ferrari-Sprecher der dpa mitteilte, sind in dieser Woche keine weiteren Fahrten geplant. Schumacher absolviere aber sein normales Fitness-Programm.

Der Rekordweltmeister muss sich damit zur Vorbereitung mit dem F2007 oder dem Simulator begnügen.

Der Rekordweltmeister muss sich damit zur Vorbereitung mit dem F2007 oder dem Simulator begnügen.

(Foto: dpa)

Der siebenmalige Weltmeister will aus Verbundenheit zu Ferrari - mit der Scuderia gewann er von 2000 bis 2004 fünf seiner sieben WM- Fahrertitel - für Massa einspringen. Seinen bis dato letzten Grand Prix bestritt der mittlerweile 40-Jährige am 22. Oktober 2006 in Sao Paulo. Schumacher absolviert derzeit ein detailliertes Vorbereitungsprogramm, um sich in Topform zu bringen - und um von den Ärzten das Okay zu bekommen.

Quelle: ntv.de, dpa

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