"Dann hat er alles richtig gemacht" Lauda begrüßt Ecclestones Justiz-Deal
02.08.2014, 19:16 Uhr
Von Boss zu Boss: Formel-1-Chef Bernie Ecclestone mit MercedesGP-Aufsichtsratschef Niki Lauda (r.).
(Foto: picture alliance / dpa)
100 Millionen Dollar. Damit will Bernie Ecclestone angeblich ein Ende des Münchner Bestechungsprozesses erwirken und sein Amt als Formel-1-Geschäftsführer retten. Ex-Weltmeister Niki Lauda sieht darin kein Problem, sondern eine Katastrophe abgewendet.
Der frühere Formel-1-Weltmeister Niki Lauda befürwortet die angestrebte Einstellung des Schmiergeldprozesses gegen Rennserien-Chef Bernie Ecclestone. Der 83-Jährige Brite, dem Untreue und Bestechung zu Lasten der BayernLB vorgeworfen werden, will sich mit der Zahlung von 100 Millionen Dollar an die deutsche Justiz freikaufen.
Eine äußerst erfreuliche Entwicklung, findet Lauda, der als Aufsichtsratschef von MercedesGP in der Formel 1 aktiv ist. "Ich kann das für die Formel 1, für Mercedes und alle anderen Teams nur begrüßen, weil Bernie sich dann wieder voll auf die Formel 1 konzentrieren und zusammen mit, den Teams, die bestehenden Probleme lösen kann", sagte Lauda der "Süddeutschen Zeitung". "Hätte Bernie aufhören müssen, dann wäre das eine Katastrophe für die Formel 1 gewesen."
Alle Vorwürfe vom Tisch
Den zwischen der Münchner Staatsanwaltschaft und Ecclestone vereinbarten Deal, den das Münchner Landgericht am kommenden Dienstag aller Wahrscheinlichkeit nach zustimmen wird, findet Lauda vollkommen richtig. "Wenn der Prozess eingestellt wird, wenn Bernie nicht verurteilt wird, dann sind alle Vorwürfe vom Tisch, dann hat er alles richtig gemacht. Dann hören auch alle Spekulationen um Bernie und um die Zukunft der Formel 1 auf. Kontinuität an der Spitze der Formel 1 ist wichtig."
Weiter sagt Lauda über Ecclestone: "Er hat die Formel 1 drei Jahrzehnte lang aufgebaut. Er ist der einzige, der alles kennt, das Geschäft, die Sorgen der Teams, er hat alles im Kopf. Er ist das Bindeglied zwischen den Teams und den Investoren, er ist der Garant für die Investoren." Mit dem Briten habe man einen Partner, mit dem man reden könne, "da spreche ich auch für Mercedes".
Problemlösung nur mit Ecclestone
Als Beispiel für die Probleme, die in der Formel 1 nun angegangen werden müssten, nennt der Mercedes-Mann zwei Bereiche: "Manche Rennveranstalter haben einen Besucherrückgang, das müssen wir analysieren. Die Überregulierung bei den Rennregeln entmündigt die Fahrer, das ist aber in den beiden jüngsten Rennen schon teilweise korrigiert worden."
Gelöst werden die Probleme, davon ist der österreichische Ex-Weltmeister überzeugt, nur mit Ecclestone. Der Brite hat mit der Münchner Staatsanwaltschaft vereinbart, dass die Vorwürfe gegen eine Zahlung in Höhe von 100 Millionen Dollar fallen gelassen werden sollen.
Quelle: ntv.de, cwo/SZ