Formel1

"Wer Vettel schlägt, kriegt 'nen Doppelten" Lotus veräppelt Formel-1-Regeln

Haben mal wieder einen Clown gefrühstückt: Die Crew von Lotus nimmt die Regeländerungen auf die Schippe.

Haben mal wieder einen Clown gefrühstückt: Die Crew von Lotus nimmt die Regeländerungen auf die Schippe.

(Foto: imago sportfotodienst)

Die Regeländerungen in der Formel 1 sorgen für Kopfschütteln bei Fahrern und Experten. Christian Danner hält die neuen Bestimmungen für "lächerlich", Sebastian Vettel für "unsinnig". Der Rennstall Lotus reagiert mit schwarzem Humor und schlägt interessante Änderungen vor.

Es gibt Dinge, die findet niemand gut, aber trotzdem werden sie gemacht. Dann wird in Leipzig ein City-Tunnel gebaut, oder der Uefa-Cup in Europa League umbenannt. Der Automobil-Weltverband Fia hat nun in einem großen Änderungspaket unter anderem beschlossen, für das letzte Rennen der Saison die doppelte Punktzahl zu vergeben. Das klingt zunächst nach einem Witz, ist aber keiner - und lässt Fans, Experten und Fahrern deshalb das Lachen im Halse stecken bleiben. Nur ein Rennstall nimmt die Realsatire mit Humor auf, pechschwarzem allerdings.

"Jeder Fahrer, der einen Grand-Prix auf zwei Reifen zu Ende fährt, bekommt die doppelte Punktzahl" - so lautet eine der 18 Regeländerungen, die Lotus auf Twitter vorschlägt. Das Team ist für seinen besonderen Humor bekannt, spätestens seit es den Abschied von Kimi Räikkönen mit einem rüden Kommentar verkündete.

Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hingegen urteilte scharf: "Das ist unsinnig und bestraft diejenigen, die eine ganze Saison lang hart gearbeitet haben", sagte der 26-Jährige der "Sport Bild". Man stelle sich mal vor, am letzten Bundesliga-Spieltag gäbe es plötzlich doppelte Punktzahl", schimpfte der Red-Bull-Pilot weiter: "Ich schätze die alten Traditionen in der Formel 1 und verstehe diese neue Regel nicht." Für Sebastian Vettel hat Lotus zwei spezielle Vorschläge parat: "Alle Fahrer namens Sebastian Vettel müssen ihre Boxenstopps ohne Crew durchführen", lautet Regel 17, und Nummer 18:"Jeder, der Sebastian Vettel schlägt, kriegt einen Doppelten an der Bar."

"Das ist völlig bescheuert"

Gar nicht lachen kann der RTL-Formel-1-Experte Christian Danner. Die doppelte Punktzahl im letzten Rennen findet er "völlig bescheuert", sagte er bei sport.de. Danner lässt selbst an der Kostenobergrenze, die ebenfalls eingeführt wird, kein gutes Haar. Zwar sei die Deckelung grundsätzlich richtig - die Fia will mit der Kostenbremse die Chancengleichheit gewährleisten. Das konkrete Ergebnis der Beratungen sei allerdings eine "wachsweiche, wackelige Garnichts-Erklärung".

Weiterhin dürfen die Fahrer künftig eine feste Nummer zwischen 2 und 99 wählen, die sie über ihre ganze Karriere hinweg behalten, lediglich die Nummer 1 bleibt beim Titelverteidiger - wenn er sie denn haben will. "Völlig wurscht", fällt Danner dazu nur ein. Die Formel 1 habe viel wichtigere Probleme zu lösen.

Eine weitere Änderung ist in letzter Sekunde abgelehnt worden: Der Reifenhersteller Pirelli wollte zwei Pflicht-Boxenstopps einführen. "Gott sei Dank ist das nicht vorgeschrieben worden", sagte Danner: "Man muss einem Team seine eigene Strategie und seine Taktik lassen." Wenn es nach Lotus und der Regel 12 geht, werden die Teams übrigens künftig auch unzulässige Bauteile einbauen dürfen - "aber nur wenn sie einen coolen Namen haben. 'Stingray 2000 Optimiser' ist erlaubt. 'Keith' nicht."

Quelle: ntv.de, mit sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen