Schumachers Teamkollege für 2021 Mazepin empört mit "abscheulicher" Aktion
09.12.2020, 12:55 Uhr
Nikita Mazepin könnte sich selbst um seine Formel-1-Karriere gebracht haben.
(Foto: imago images/Motorsport Images)
Eigentlich soll Nikita Mazepin im kommenden Jahr neben Mick Schumacher für Haas fahren. Doch das Engagement des Russen, Sohn eines schwerreichen Vaters, könnte sich noch zerschlagen. Denn Mazepin leistete sich eine schlimme Entgleisung.
Skandal um Mick Schumachers künftigen Teamkollegen in der Formel 1: Der Russe Nikita Mazepin hat mit einem sexistischen Video auf seinem Instagram-Kanal für Empörung gesorgt und muss nun wohl sogar um seinen Platz beim Haas-Rennstall bangen. Das US-Team reagierte mit deutlichen Worten. "Haas duldet das Verhalten Nikita Mazepins in dem kürzlich geposteten Video nicht", hieß es in der Mitteilung: "Allein die Tatsache, dass dieses Video veröffentlicht wurde, empfinden wir als abscheulich."
Masepin saß auf dem Beifahrersitz eines Autos, in dem kurzen Ausschnitt filmt der 21-Jährige, wie er einer auf dem Rücksitz sitzenden Frau an die Brust greift. Diese wehrt sich dagegen. Das Video wurde schnell wieder gelöscht. Haas werde die Angelegenheit nun "intern" klären und sich vorerst nicht weiter äußern.
In einer ersten Reaktion entschuldigte sich der Sohn eines russischen Oligarchen, der schon öfter auffällig wurde, für sein "unangebrachtes" Verhalten "und auch dafür, dass es auf Social Media veröffentlicht wurde". Die "Beleidigung und auch die Bloßstellung des Haas-Teams" täten ihm leid, allerdings klang in Mazepins Mitteilung keine vollständige Einsicht darüber durch, warum sein Verhalten derart problematisch war: "Als Formel-1-Fahrer muss ich mich an gewisse Standards halten. Ich sehe ein, dass ich mich und viele andere Menschen enttäuscht habe. Ich werde daraus lernen."
"Das passiert, wenn dein Gehirn aussetzt"
Wie Schumacher fuhr Mazepin in dieser Saison noch in der Formel 2, er soll neben dem Deutschen im kommenden Jahr sein Debüt in der Königsklasse geben. In der Vergangenheit ist Mazepin wiederholt durch Disziplinlosigkeiten aufgefallen. Auf der Strecke kassierte er in der vergangenen Saison zahlreiche Strafpunkte und stand kurz vor einer Renn-Sperre. Schon 2016 hatte er aber auch außerhalb des Autos für Aufregung gesorgt, als er nach einer Formel-3-Trainingseinheit auf den britischen Ferrari-Junior Callum Ilott einprügelte. Masepin wurde damals für ein Rennen gesperrt.
Zuletzt hatte Haas-Teamchef Günther Steiner prophezeit, man habe mit Mazepin "mit Sicherheit Arbeit vor uns". Steiner bezog sich auf rüde Aktionen seines künftigen Fahrers beim Formel-1-Final-Wochenende in Sakhir. "Das passiert, wenn dein Gehirn aussetzt", kommentierte Steiner diverse grenzwertige Manöver Mazepins.
Nun setzte das Gehirn offenbar wieder aus, diesmal abseits der Strecke. "Für mich geht ein lebenslang gehegter Traum in Erfüllung, Formel-1-Fahrer zu werden", sagte Mazepin nach der Verkündung seines Aufstiegs. Nicht ausgeschlossen, dass sich der Traum nun schnell wieder auflöst.
Sollte Haas Mazepin tatsächlich rauswerfen, drohen dem Team allerdings wirtschaftliche Konsequenzen. Sein Vater Dimitri ist Chef eines Chemiekonzerns und vor allem mit Düngemitteln steinreich geworden - dass die Verpflichtung des Hitzkopfes auch finanzielle Gründe hatte, daraus machte Teamchef Günter Steiner gar keinen Hehl. Paydriver seien in der kostspieligen Formel 1 eben "Teil des Geschäfts", und es wird erwartet, dass Masepin senior, dessen Vermögen derzeit auf zwei Milliarden Dollar geschätzt wird, bei Haas als Sponsor einsteigt. "Warum nicht?", fragte Steiner zuletzt.
Quelle: ntv.de, ter/sid