Formel1

Rosberg triumphiert, Vettel lästert Mercedes-Sieg ein Muster ohne Wert

Seinen Heimsieg in Monaco verdankt Nico Rosberg, rechts, vor allem dem engen Stadtkurs seiner Wahlheimat. Sebastian Vettel weiß das.

Seinen Heimsieg in Monaco verdankt Nico Rosberg, rechts, vor allem dem engen Stadtkurs seiner Wahlheimat. Sebastian Vettel weiß das.

(Foto: dpa)

Formel-1-Pilot Nico Rosberg gewinnt zwar das Rennen in Monte Carlo vor Sebastian Vettel. Doch ein Siegauto hat Mercedes damit noch lange nicht. Der Weltmeister spricht von zwei Reisebussen auf Ausflugsfahrt. Schon beim nächsten Grand Prix in Kanada droht eine Bruchlandung.

"Ich war aber überrascht, wie langsam die beiden sind", lästerte Sebastian Vettel nach dem Rennen in Monaco über die Mercedes-Piloten. "Wir haben sie sehr schnell erwartet und dann sind das zwei Reisebusse auf Ausflugsfahrt." Runden lang hing der Weltmeister in seinem Red Bull auf Platz drei hinter Nico Rosberg und Lewis Hamilton fest. "Ich hatte einen guten Start und hätte auch beide Mercedes überholen können, aber hier ist einfach nicht genug Platz und deswegen ging das nicht", sagte Vettel.

Aussagen, die den Verdacht nahelegen: Seinen Heimsieg in Monaco verdankt Nico Rosberg vor allem dem engen Stadtkurs seiner Wahlheimat, Überholen ist hier so gut wie unmöglich. Im Rennen gelangen nur Force-India-Pilot Adrian Sutil im Mittelfeld saubere Überholmanöver, außerdem Lotus-Mann Kimi Räikkönen, der am Ende des Rennens mit frischen Reifen durch die Hinterbänkler pflügte.

Der einzige Positionswechsel in den Top fünf resultierte aus einem Fehler von Hamilton kurz nach der ersten Safety-Car-Phase. Der Brite hielt sich vor seinem einzigen Boxenstopp nicht an die Vorgaben seines Teams und kam deshalb erst hinter den beiden Red Bulls wieder auf die Strecke. Ohne diesen Schnitzer wären die ersten vier wahrscheinlich in der Startreihenfolge über die Ziellinie gerollt - Prozessionsfahrt im Leitplanken-Labyrinth.

Absturz in Montreal programmiert?

Unter anderen Umständen hätte sich Rosberg sicher nicht an der Spitze halten können. Sebastian Vettel war auf seiner schnellsten Rennrunde mehr als anderthalb Sekunden schneller als die beiden Silberpfeile. Ohne den Schutz der Leitplanken wären beide mit ihren reifenfressenden Dienstautos wohl wieder nach hinten durchgereicht worden.

Neben den fehlenden Überholmöglichkeiten retteten Rosberg und sein Team die Tatsache, dass die Reifen auf dem eher langsamen Stadtkurs von Monte Carlo nicht so gefordert werden wie anderswo. Daher spricht alles dafür, dass der Höhenflug der Silbernen schon beim nächsten Grand Prix in Kanada am 9. Juni (live bei n-tv.de, sport.de und RTL) mit einer Bruchlandung enden wird.

Der Kurs in Montreal gilt als reifenmordend. Nur wenige Strecken fordern die Pneus stärker als der Circuit Gilles Villeneuve, anders als Monaco bietet er zudem gute Überholmöglichkeiten. Den Beweis, dass der Silberpfeil jetzt ein Siegauto ist, hat der Silberpfeil am vergangenen Wochenende jedenfalls nicht gebracht. Auch im vergangenen Jahr war Mercedes in Monaco stark: Michael Schumacher fuhr im Qualifying Bestzeit, Rosberg im Rennen auf Platz 2. Danach begann der schleichende Abstieg der Silbernen: Rosberg musste ein ganzes Jahr auf die nächste Teilnahme an einer Siegerehrung warten. Die Gefahr ist groß, dass der Silberpfeil-Erfolg von Monaco eine Eintagsfliege bleibt.

Quelle: ntv.de, sport.de

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