Lotus scheitert mit Heckflügel-Protest Mercedes darf in China tricksen
12.04.2012, 17:50 Uhr
Der Heckflügel soll den Mercedes-Boliden schneller machen als die Konkurrenz. Das klappt noch nicht wirklich. Trotzdem sind die anderen Rennställe alarmiert.
(Foto: picture alliance / dpa)
Konkurrent Lotus hält den Heckflügel der Silberpfeile für illegal, die Formel-1-Rennkommissare sehen das anders. Deshalb muss Mercedes seinen Boliden für den Großen Preis von China nicht umbauen. Keine Gute Nachricht für die anderen Rennställe. Sie können den Mercedes-Trick nämlich kaum kopieren.
Mercedes darf in der Formel 1 sein umstrittenes Heckflügel-System weiter nutzen. Die Rennkommissare in Shanghai wiesen vor dem Großen Preis von China einen Protest des Konkurrenz-Teams Lotus einstimmig ab. Schon bei den beiden ersten Saisonrennen hatten einige Rivalen den Automobil-Weltverband Fia aufgefordert, den Technik-Kniff zu prüfen, weil sie ihn für illegal halten. Die Fia hat jedoch bislang alle Einsprüche gegen das Mercedes-System, mit dem die Silberpfeile schneller werden sollen, zurückgewiesen.
Mercedes-Pilot Michael Schumacher hatte auf den neuerlichen Protest gelassen reagiert. "Es sind immer dieselben Spielchen. Wenn jemand eine gute Idee hat, wird versucht, sie ihm streitig zu machen", sagte der Rekordweltmeister.
Aktiviert wird der Luftschacht im Heckflügel des Mercedes durch das Einschalten des sogenannten Drag Reduction Systems. Dabei wird ein Teil des Flügels so umgelegt, dass die Luft durchfließen kann. Der Anpressdruck des Wagens verringert sich, die Geschwindigkeit wird höher. Gleichzeitig wird die Strömungsluft durch zwei Einlässe am Heckflügel von hinten nach vorne geleitet. Dadurch wird das Auto weiter stabilisiert. Für die Konkurrenz ist das System nur schwer nachzubauen - auch deshalb gehen sie wohl dagegen an.
Quelle: ntv.de, dpa