Formel1

Alles nur Zockerei in der Formel 1? Mercedes traut Vettel nicht

Trainingsweltmeister: Nico Rosberg im Mercedes.

Trainingsweltmeister: Nico Rosberg im Mercedes.

(Foto: dpa)

Vorsicht Falle? Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff traut den Zeiten bei den Formel-1-Testfahrten nicht. Sein Team steht ganz oben. "Erfreulich" ja, ein Ausblick auf die Saison? Nein. Weltmeister Red Bull hat seiner Meinung nach die Karten nicht auf den Tisch gelegt.

Trainingsweltmeister Mercedes will sich nach den Top-Zeiten bei den Formel-1-Testfahrten partout nicht in eine Favoritenrolle drängen lassen. Bloß nicht überbewerten, lautet die Devise beim Werksrennstall, der nach drei weitgehend erfolglosen Jahren nach glanzvollen und glücklichen Momenten dürstet. "Vielleicht klingt es schon abgedroschen, aber das eine ist Testfahren und das andere ist Rennfahren", betonte der neue Motorsportchef Toto Wolff.

Der Österreicher, Nachfolger des langjährigen Motorsportchefs Norbert Haug, bremste eindringlich die Erwartungen. Zuvor hatte Nico Rosberg die Bestzeiten-Liste der Proberunden in diesem Jahr auf dem Grand-Prix-Kurs bei Barcelona angeführt hatte, Kollege Lewis Hamilton war bis auf Rang drei vorgefahren. "Die muss man dämpfen, weil sie ganz einfach nicht reell sind", sagte Wolff. "Es ist natürlich erfreulich, bei den Tests vorn zu stehen. Es sagt aber leider nichts aus."

Warum? Weil nicht jeder die Hosen runterließ, wie es Titelverteidiger und Dreifach-Champion Sebastian Vettel so gern sagt. Das Team des Hessen auch nicht, behauptet Wolff: "Der Red Bull zum Beispiel hat nichts gezeigt." Ähnlich sieht es Rosberg. "Man muss wirklich in Sachen Geschwindigkeit sehr, sehr vorsichtig sein", meinte der 27-Jährige, der im vergangenen April den bis dato einzigen Sieg für Mercedes seit der Rückkehr zur Saison 2010 als Werksteam gefeiert hatte. "Neben anderen Dingen ist Red Bull eine große Unbekannte", meinte Rosberg.

"Ich habe mich besser vorbereitet"

Also alles nur Zockerei? In zwei Wochen müssen alle die Karten beim Saisonauftakt mit dem Großen Preis von Australien auf den Tisch legen. "Wir haben unseren Plan abgearbeitet und sind das gefahren, was wir wollten, aber nicht um irgendjemanden zu beeindrucken oder sogar zu bluffen", erklärte Wolff. Der Österreicher soll der neue starke Mann zusammen mit Oberaufseher und Landsmann Niki Lauda bei dem deutschen Team sein.

Dass Mercedes den Rückstand aus der vergangenen Saison komplett wettgemacht hat, erscheint in der Tat zweifelhaft. Zu groß klaffte die Lücke zu Red Bull. Dagegen fehlte bei Ferrari nicht viel, Vizeweltmeister Fernando Alonso musste sich letztlich mit drei Punkten weniger geschlagen geben. Bei den Testfahrten konnte er als einziger in die finale Phalanx der Mercedes-Männer einbrechen und sich Rang zwei in der Endabrechnung sichern.

"Ich habe mich besser vorbereitet. Ich bin besser als im vergangenen Jahr", sagte der Weltmeister von 2005 und 2006. In seinem "200 Mal besseren" Ferrari will sich der Star-Pilot der Scuderia nicht zum dritten Mal nacheinander von Vettel besiegen lassen. Erst in knapp zwei Wochen sind alle schlauer, wenn in Melbourne der erste Sieger der Saison 2013 abgewunken wird. Denn wie stellte Wolff treffend fest: "Zum Rennfahren sind wir da."

Quelle: ntv.de, Jens Marx und Christian Hollmann, dpa

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