Hamilton "happy", Rosberg frustriert Mercedes zeigt zwei Gesichter
14.04.2013, 21:41 Uhr
Mercedes-Neuzugang Lewis Hamilton mischt sofort vorne mit.
(Foto: dpa)
Ärger bei Nico Rosberg, Freude bei Lewis Hamilton: Das Mercedes-Duo trennen nach drei Saisonrennen in der Formel 1 Welten. Während Hamitlon vorne mitmischt, beklagt Rosberg zwei Ausfälle. Immerhin: Technisch gehört der neue Silberpfeil wieder zur Spitzengruppe.
Nico Rosberg war einfach nur gefrustet, Lewis Hamilton dagegen richtig glücklich: Unterschiedlicher hätten die Emotionen bei den Mercedes-Piloten nach dem Großen Preis von China nicht sein können. "Ich bin ganz glücklich über den dritten Platz und die Punkte", sagte Hamilton, nachdem er in Shanghai hinter Fernando Alonso (Ferrari) und Lotus-Pilot Kimi Räikkönen ins Ziel gerast war. Der Ex-Weltmeister, von der Pole Position ins Rennen gegangen, räumte aber auch ein: "Leider konnten wir die Pace nicht ganz mitgehen."
Doch der Frust, den ersten Sieg in einem Silberpfeil verpasst zu haben, verflog bei dem Engländer wieder relativ schnell. Der Blick ging nach seinem zweiten Podest-Platz in Folge schon wieder nach vorne. "Wir müssen weiter pushen und versuchen, das Auto immer zu verbessern", sagte Hamilton, der in der letzten Runde noch einen Angriff von Weltmeister Sebastian Vettel mit Glück und Geschick abwehrte.
Das nächste Rennen zählt, nicht der Titel
| Fahrer | Punkte |
1. | Sebastian Vettel (Red Bull) | 77 |
2. | Kimi Räikkönen (Lotus) | 67 |
3. | Lewis Hamilton (Mercedes) | 50 |
4. | Fernando Alonso (Ferrari) | 47 |
5. | Mark Webber (Red Bull) | 32 |
6. | Felipe Massa (Ferrari) | 30 |
7. | Romain Grosjean (Lotus) | 26 |
8. | Paul di Resta (Force India) | 20 |
9. | Nico Rosberg (Mercedes) | 14 |
10. | Jenson Button (McLaren) | 13 |
I n der WM-Wertung liegt der 28-Jährige weiter auf Rang vier (40 Punkte), mit zwölf Zählern Rückstand auf den Führenden Red-Bull-Star Vettel. Doch noch erlaubt sich der Freund von Sängerin Nicole Scherzinger nicht, vom Titel zu träumen.
"Ich denke nicht an den WM-Titel. Ich denke ans nächste Rennen", sagte Hamilton, "jedes Team wird im Laufe der Saison Fortschritte machen. Unsere Aufgabe muss darin liegen, mehr Fortschritte zu erreichen als unsere Gegner. Im Training stimmt unsere Schlagzahl, im Rennen noch nicht."
Teamchef Ross Brawn machte nach einem insgesamt ordentlichen Saisonauftakt die gesteigerte Anspruchshaltung bei der Marke mit dem Stern deutlich. "Lewis war ein wenig enttäuscht über den dritten Platz, er hätte heute gerne den nächsten Schritt gemacht", sagte der Brite, stellte aber fest: "Dritter ist gut, ein weiteres Podium." Nach Hamiltons Zieldurchfahrt hatte Brawn gefunkt: "Wir sind noch nicht ganz da, aber es fehlt nicht mehr viel." Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff meinte, dass man für den Sieg "einfach nicht schnell genug" gewesen sei: "Letztendlich muss man aber das Positive sehen, es ist der zweite dritte Platz innerhalb von zwei Rennen. Das ist gut."
Gar nicht gut lief es dagegen bei Rosberg. Der Vorjahressieger musste eine herbe Enttäuschung wegstecken. Wegen technischer Probleme rollte er mit seinem Silberpfeil zur Halbzeit in die Box und stieg aus. Das linke Vorderrad hing nur noch in der Luft. Schon im ersten Rennen in Melbourne hatte ein Defekt den Wiesbadener gestoppt, in Malaysia war es dann die Stallorder gewesen. "Das ist sehr, sehr schlecht. So wird es immer schwieriger, den Rückstand aufzuholen", sagte Rosberg völlig frustriert beim Verlassen der Strecke. Er könne "nicht viel" Positives mit nach Bahrain nehmen. Vor allem wieder einmal keine Punkte.
Quelle: ntv.de, sid