Formel1

Herzinfarkt auf der Rennstrecke Plötzlicher Tod von Gil de Ferran schockt Motorsport

De Ferran bei den Testfahrten vor der Formel-1-Saison 2019.

De Ferran bei den Testfahrten vor der Formel-1-Saison 2019.

(Foto: imago/HochZwei)

Als Fahrer gewinnt Gil de Ferran unter anderem die 500 Meilen von Indianapolis und zweimal die Meisterschaft der US-amerikanischen CART-Serie. Anschließend arbeitet er in der Formel 1 für BAR-Honda, Honda und McLaren. Sein plötzlicher Tod versetzt den Motorsport in große Trauer.

Die Motorsportwelt trauert um den früheren brasilianischen Formel-1-Sportdirektor Gil de Ferran. Der ehemalige Sieger der legendären 500 Meilen von Indianapolis habe am Freitag im Alter von 56 Jahren an einer Rennstrecke in Florida einen Herzinfarkt erlitten und sei anschließend im Krankenhaus gestorben, teilte der brasilianische Automobilverband mit.

"Ich bin sehr schockiert und tief betroffen von der Nachricht dass wir Gil de Ferran verloren haben", sagte Stefano Domenicali, CEO der Formel 1. "Er war eine unglaubliche Person und ein wahrer Champion, wir werden ihn sehr vermissen." McLaren schrieb:"Gil de Ferran war ein wichtiger und wesentlicher Teil unseres Rennteams und eine riesige Kraft auf und neben der Strecke", so das Formel-1-Team. "Sein brillanter Geist und seine unvergleichliche Integrität haben einen bleibenden Eindruck auf alle hinterlassen, die das Privileg hatten, mit ihm Rennen zu fahren und zu arbeiten." McLaren-Geschäftsführer Zak Brown schrieb bei X: "Er war für mehr als 20 Jahre ein großartiger Freund und wird sehr vermisst und niemals vergessen werden." Der nächste Sieg sei für de Ferran.

Dieser war von 2018 bis 2021 Sportdirektor bei McLaren und seit Mai wieder Berater bei dem britischen Team. In seiner eigenen Rennkarriere gewann er unter anderem 2003 das Indy 500, in den frühen 1990er-Jahren duellierte er sich in den Nachwuchsklassen unter anderem mit den späteren Formel-1-Rennsiegern Rubens Barrichello und David Coulthard. De Ferran selbst absolvierte unter anderem Testfahrten für das F1-Teams Arrows, für einen Vertrag reichte es jedoch nicht.

Danach wechselte der Brasilianer in den US-Motorsport, krönte sich 2000 und 2001 zum Champion der CART-Serie. Von 2005 bis 2007 arbeitete de Ferran als Sportdirektor für den Formel-1-Rennstall BAR-Honda, das seitdem als Honda und Brawn firmierte und heute als Mercedes-AMG antritt. 2008 kehrte er als Fahrer in die American Le Mans Series zurück und gewann bis zu seinem endgültigen Karriereende 2009 fünf Rennen in der LMP1-Klasse. Das Fachmagazin "Autosport" wählte ihn 2013 zu einem der 50 größten Piloten, die nie in der Formel 1 an den Start gegangen waren.

"Ich bin sehr geschockt und tieftraurig über die Nachricht, dass wir Gil de Ferran verloren haben", teilte Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali bei X mit. "Er war eine unglaubliche Person und ein wahrer Champion und wir werden ihn sehr vermissen. Unsere Gedanken sind in dieser sehr traurigen Zeit bei seiner Familie." Auch der Weltverband FIA sprach sein Beileid aus.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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