Laut Teamchef Horner "unhaltbar" Red-Bull-Star Pérez muss sofortigen Rauswurf fürchten
18.07.2024, 07:11 Uhr
Pérez fährt seit Monaten enttäuschende Ergebnisse ein.
(Foto: IMAGO/NurPhoto)
Die Überlegenheit von Red Bull ist Geschichte, die Formel-1-Dominatoren müssen sich gegen eine Ablösung an der Spitze wappnen - und denken deshalb über einen kurzfristigen Fahrerwechsel nach. Für Sergio Pérez geht es an diesem Wochenende deshalb womöglich schon um alles oder nichts.
Sergio Pérez hat auch bei seiner Familie Kraft getankt für den möglicherweise entscheidenden Grand Prix um seinen Verbleib bei Red Bull. "Sich Zeit zu nehmen außerhalb des Lärms der Rennstrecke, kann manchmal besonders wichtig sein", sagt der 34 Jahre alte Mexikaner, der beim Weltmeister-Team gewaltig unter Druck steht. Als "unhaltbar" bezeichnete Teamboss Christian Horner gar die Form von Pérez in jüngster Zeit, der zuletzt in Silverstone in der Quali (19.) und im Rennen (17.) jeweils als Vorletzter in die Wertung eingegangen war.
Mehr angezählt werden kann er kaum, selbst das Handtuch werfen wird Pérez aber auch nicht. Während sein Teamkollege Max Verstappen mit 255 Punkten an der Spitze des WM-Klassements der Formel 1 liegt, kommt er nicht mal auf die Hälfte an Zählern. Gerade mal 118 sammelte Pérez, im Klassement belegt der Vizeweltmeister von 2023 den sechsten Platz. Nach vier Podien in den ersten fünf Rennen fuhr der Routinier zuletzt zweimal als Achter, einmal als Siebter ins Ziel, fiel zweimal aus, ehe das Silverstone-Debakel die Debatte kräftig anfachte.
Vor allem im Kampf um die Teamrangfolge, die über die Verteilung der TV-Einnahmegelder an die Rennställe entscheidet, droht Pérez zum Bremsklotz zu werden. Der Vorsprung von Red Bull (373 Punkte) auf Ferrari (302) und McLaren (295) schrumpfte zuletzt, auch Mercedes (221) zeigte sich mit zwei Siegen in Serie in Österreich und Großbritannien klar verbessert. Der Red Bull ist längst nicht mehr das einzige siegfähige Auto, insbesondere der McLaren wirkt derzeit mindestens ebenbürtig.
"Wir brauchen auch mit Blick auf die Konstrukteurswertung zwei Fahrer vorne, und wir hoffen immer noch, dass Sergio Pérez zu seiner Form zurückfindet", schrieb Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko auf der hauseigenen Online-Plattform speedweek.com vor dem Großen Preis von Ungarn an diesem Sonntag (15 Uhr/Sky, RTL und im Liveticker bei ntv.de).
Und er kündigte an, dass sie die Situation in der Sommerpause evaluieren würden "und dann sehen wir weiter". Zudem lobte er wie auch Horner unter anderem Red-Bull-Junior Isack Hadjar, der in Silverstone im ersten Training das Auto von Pérez übernommen hatte. Der Franzose führt die Formel-2-Wertung an - das Paradesprungbrett für die Motorsport-Königsklasse - und könnte 2025 befördert werden. Zudem wartet im 22 Jahre alten Liam Liawson aus Neuseeland ein weiteres Talent auf seine Chance als Stammfahrer.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa