Formel1

Mercedes-Desaster nach dem Start Rosberg & Hamilton sorgen für "Super-Gau"

Silbernes Schreckensszenario: Schon in Runde 1 landeten beide Mercedes-Boliden in Barcelona im Kiesbett.

Silbernes Schreckensszenario: Schon in Runde 1 landeten beide Mercedes-Boliden in Barcelona im Kiesbett.

(Foto: imago/LAT Photographic)

Mercedes erlebt beim Großen Preis von Spanien ein Formel-1-Fiasko. In der ersten Runde kollidieren die Boliden von WM-Spitzenreiter Nico Rosberg und Lewis Hamilton, beide scheiden aus. Für Teamchef Niki Lauda ist die Schuldfrage klar.

WM-Spitzenreiter Nico Rosberg und Weltmeister Lewis Hamilton sind beim Großen Preis von Spanien nach einer Kollision in der ersten Runde ausgeschieden. Nachdem Mercedes-Pilot Rosberg seinen englischen Teamkollegen in der ersten Kurve außen überholt hatte, versuchte Hamilton auf der Gegengeraden einen Überholversuch, bei dem er auf dem Gras landete, sich drehte und Rosberg ebenfalls ins Aus beförderte (der Crash im Video). Nach der Kollision rückte das Safety-Car aus, die Führung übernahm der 18-jährigen Youngster Max Verstappen im Red Bull - der Platz 1 sensationell bis zum Schluss verteidigte.

Den Start hatte Nico Rosberg vor Pole-Mann Lewis Hamilton gewonnen. Als der kontern wollte, kam es zum Blitz-Crash.

Den Start hatte Nico Rosberg vor Pole-Mann Lewis Hamilton gewonnen. Als der kontern wollte, kam es zum Blitz-Crash.

(Foto: AP)

Während Red Bull feierte, herrschte bei Mercedes Katerstimmung. Aufsichtsratschef Niki Lauda nannte die Kollision in einer ersten Reaktion völlig "unakzektabel" für das gesamte Team. "Es kann nicht sein, dass sich beide Mercedes-Piloten in der ersten Runde gegenseitig von der Strecken rempeln", sagte er beim Bezahlsender Sky. Die Hauptschuld sah er zunächst bei Lewis Hamilton, da Rosberg nur seine Linie gehalten habe und ein hartes Überholmanöver in Runde 1 völlig überflüssig sei.

"Lewis hat einen sinnlosen Kraftakt versucht. Da müssen wir in erster Linie mit ihm reden. Der Super-Gau ist eingetreten. Der Lewis hätte nie probieren dürfen, da vorzufahren." Der Brite hatte sich beim Ausrollen nach dem Crash direkt die Hände vors Gesicht geschlagen.

Kopfschütteln beim Mercedes-Boss

Daimler-Chef Dieter Zetsche, der dem Weltmeisterteam zum Start der Europa-Saison beim fünften von 21. Läufen einen Besuch abstattete, schüttelte beim Anblick der Szene fassungslos mit dem Kopf. Noch während des Rennens kamen beide Fahrer und die Teamführung um Lauda, Motorsportchef Toto Wolff und Technikchef Paddy Lowe zu einem Krisengespräch im Motorhome der Silbernen zusammen. Laut Lauda entschuldigte sich Hamilton und nahm die Schuld auf sich: "Er hat uns in die Augen geschaut und gesagt: Leute, das war meine Schuld."

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff wollte anders als Lauda hingegen nicht unbedingt Hamilton für den Crash mit Rosberg verantwortlich machen. "Es ist nicht so, dass man einem ausschließlich die Schuld zuschieben kann", sagte Wolff am RTL-Mikrofon. Bei Sky sagte er: "Niki ist als Fahrer sehr instinktgetrieben. Als Team muss man sich die Daten und das Fernsehbild anschauen. Das Bild ist nicht ganz klar. Man kann nicht 100 Prozent dem einen und null Prozent dem anderen die Schuld geben. Meiner Meinung nach war es ein Rennunfall."

"Haben 43 Punkte verloren"

Wolff gab allerdings zu, dass es "eine schwierige Situation für das Team" sei: "Wir haben 43 Punkte verloren." Bei Sky verriet er, dass man schon mit beiden Fahrern gesprochen habe: "Die sind verärgert. Aber auch wir als Team sind verärgert. 1300 Leute bringen einen riesigen Einsatz, und wir schmeißen das in einer Runde weg."

Mit dem "Crash der Sterne" setzt sich die als "Krieg der Sterne" betitelte Feindschaft der beiden Teamrivalen fort, die bereits in den Jahren 2014 und 2015 mehrfach auf der Strecke aneinandergeraten waren. Hamilton steht nach zwei WM-Titeln in Folge unter großem Druck: Rosberg hatte die ersten vier Rennen der Saison gewonnen und führte vor dem fünften Lauf das Klassement mit der Maximalausbeute von 100 Punkten deutlich vor Hamilton (57) an.

Quelle: ntv.de, cwo/sid

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