Schumacher überlegt noch Rosberg bleibt Mercedes treu
10.11.2011, 17:30 Uhr
Ab der nächsten Saison will Mercedes um den Titel mitfahren (im Bild: Rosberg beim GP von Belgien).
(Foto: picture alliance / dpa)
Nico Rosberg beendet alle Spekulationen: Der 26-Jährige verlängert trotz Ferrari-Flirts den Vertrag mit seinem "Wunschteam" MercedesGP langfristig und träumt nun vom ersten Sieg im Silberpfeil. Rekordchampion Michael Schumacher will sich mit einer Entscheidung hingegen Zeit lassen.
Für Nico Rosberg war es "im Nachhinein keine schwere Entscheidung", für seinen Teamkollegen Michael Schumacher "absolut vernünftig und ein absolut positiver Schritt". Der Formel-1-Pilot aus Wiesbaden hat seinen Vertrag mit MercedesGP langfristig verlängert und damit alle Spekulationen über einen Wechsel zu Ferrari beendet. "Mercedes ist mein Wunschteam, schon seit langem", versicherte Rosberg in Abu Dhabi: "Hier fühle ich mich sehr wohl."
Die Fortschritte und die personellen Aufstockungen seit dem Sommer haben den 26 Jahre alten Sohn von Ex-Weltmeister Keke Rosberg darin bestärkt, weiterhin auf die Silberpfeile zu setzen. "Es ist hammermäßig, was da für Leute geholt wurden", sagte er. Das sei ein "super Projekt". Nico Rosberg träumt sogar schon davon, mit Mercedes Weltmeister zu werden, ein Sieg soll es auf jeden Fall werden: "Mein Traum ist es, als Deutscher mit dem Silberpfeil zu gewinnen." Bislang gelangen ihm lediglich drei Podestplätze mit Mercedes im Vorjahr.
Ein Sieg wäre "irre"
Noch wartet der 106-malige Grand-Prix-Starter aber auf seinen ersten Sieg. "Wenn ich im Silberpfeil gewinne, steht das vielleicht über einem Erfolg mit Ferrari", sagte er. "Es wäre irre, wenn ich das schaffe." Für Rosberg stehen Mercedes und Ferrari "auf einem ähnlichen Level".

Rekordweltmeister Michael Schumacher hat noch nicht entschieden, ob und wie es für ihn nach der nächsten Saison in der Formel 1 weitergeht.
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Schumacher begrüßt die Vertragsverlängerung seines Teamkollegen: "Das war eine gute Entscheidung", sagte der Rekordweltmeister aus Kerpen. "Ich habe nichts anderes erwartet." Er selbst lässt seine Zukunft aber offen. "Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt", sagte Schumacher, dessen Vertrag bis Ende 2012 läuft: "Ob und um wieviel ich meine Zukunft in diesem Sport verlängern möchte, muss ich zu gegebener Zeit für mich selbst entscheiden."
"Jetzt fahre ich volle Attacke"
Rosbergs neuer Kontrakt gilt bis zur Saison 2013 "und darüber hinaus", wie das Team vor der Pressekonferenz mit den Piloten mitgeteilt hatte. Wie lange genau, verrieten beide Parteien nicht. "Das ist besser so. Wir sagen generell nichts zu Vertragsdetails", sagte Rosberg. Er sei froh, dass "jetzt das Thema komplett vom Tisch" sei, da er sich nun wieder voll aufs Fahren konzentrieren könne. "Ich bin super happy! Jetzt fahre ich volle Attacke", betonte er.
Rosberg war vor zwei Jahren von Williams zu MercedesGP gewechselt und hatte anschließend Schumacher als Teamkollegen bekommen. "Wir sind hoch erfreut, unseren Vertrag mit Nico verlängert zu haben, weil wir wissen, dass er ein Fahrer ist, der Rennen und Weltmeisterschaften gewinnen kann", betonte Teamchef Ross Brawn und lobte dessen "exzellente Arbeitseinstellung".
Hinter den hohen Ansprüchen
Mit Schumacher bilde Rosberg ein Fahrerduo, das das Team stetig zu Verbesserungen und Fortschritten antreibe. "Wir stärken unser Team weiter für die Zukunft und wollen Nico ein Auto zur Verfügung stellen, mit dem er an der Spitze des Feldes mitfahren und seinen verdienten ersten Formel-1-Sieg erzielen kann", versprach Brawn.
Bislang fährt Mercedes jedoch seinen hohen Ansprüchen hinterher. Rosberg ist vor dem Großen Preis von Abu Dhabi an diesem Sonntag Siebter der WM-Wertung. Schumacher liegt einen Platz dahinter mit fünf Punkten Rückstand auf seinen Stallrivalen. "Mit Michael hat Nico den erfolgreichsten Rennfahrer der Geschichte unseres Sports als Teamkollegen - eine perfekte Konstellation, sowohl für ihn als auch für unser Team", meinte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Er lobte Rosberg als einen "der schnellsten, talentiertesten und konstantesten Fahrer im Feld".
Quelle: ntv.de, dpa