Zustand "kritisch, aber stabil" Schumachers Arzt untersucht Bianchi
07.10.2014, 07:51 Uhr
Der französische Arzt Gérard Saillant nach dem Unfall Michael Schumachers im Dezember vergangenen Jahres in der Klinik von Grenoble.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der französische Formel-1-Pilot Jules Bianchi befindet sich nach seinem Crash noch in einer japanischen Klinik. Dort untersucht ihn nun der auf Kopfverletzungen spezialisierte Arzt Gérard Saillant. Dieser hatte auch schon Michael Schumacher behandelt.
Der Trauma-Chirurg Gérard Saillant ist zwei Tage nach dem Unfall von Formel-1-Pilot Jules Bianchi in dessen Klinik in Japan eingetroffen. Saillant, der auch schon Michael Schumacher nach dessen Kopfverletzung im vergangenen Dezember betreut hatte, Saillant gilt als Spezialist für Kopf- und Rückenmarkverletzungen und soll die Ärzte im Mie General Krankenhaus von Yokkaichi bei der Behandlung des Franzosen unterstützen. Der 25-jährige Franzose war am Sonntag beim Rennen im japanischen Suzuka schwer verunglückt und hatte sich dabei Gehirnblutungen zugezogen.

Streckenhelfer und Ärzte an der Unfallstelle Bianchis auf dem Formel-1-Kurs in Suzuka.
(Foto: picture alliance / dpa)
"Wenn wir mit Saillant die Situation erörtert haben, werden wir mit Ihnen sprechen", ließ Bianchis Vater Philippe den vor der Klinik in Yokkaichi ausharrenden Medienvertretern mitteilen. Demnach sollte auch Bianchis Manager Nicolas Todt, Sohn des Motorsport-Weltverbandspräsidenten Jean Todt, ebenfalls noch heute in Yokkaichi eintreffen.
Der 69-Jährige Saillant zählte auch schon vor Schumachers Skiunfall zu dessen Vertrauensärzten und gilt als eine Koryphäe auf dem Gebiet der Hirnchirurgie. Bianchi war am vergangenen Sonntag in Suzuka auf regennasser Piste von der Strecke abgekommen und mit seinem Boliden unter ein Abschleppfahrzeug gerast.
Montezemolo: "Er wäre perfekt gewesen"
Der Marussia-Fahrer ist nach dem Crash offiziellen Angaben zufolge einmal operiert worden, angeblich soll inzwischen wegen neuer Hirnblutungen ein zweiter Eingriff erfolgt sein. Im jüngsten Bulletin der Klinik bezeichneten die behandelnden Mediziner seinen Zustand als "kritisch, aber stabil".
Der scheidende Präsident von Ferrari, Luca di Montezemolo, zeigte sich ebenfalls bestürzt über das Unglück Bianchis. "Ich bin sehr traurig über das, was Bianchi passiert ist. Er ist ein junger Mann, von dem wir dachten, er würde unser Pilot der Zukunft sein", sagte Montezemolo in Genua.
Bianchi gehörte bereits zur Ferrari Academy, die Fahrzeuge seines russischen Rennstalls Marussia fahren mit Motoren der Edelmarke. Bianchi sei offenbar als dritter Fahrer für den italienischen Rennstall in Betracht gezogen worden. "Er wäre für die nächsten Jahre perfekt gewesen. Ich hoffe auf positive Nachrichten", sagte Montezemolo.
Quelle: ntv.de, bwe/sid