Formel1

Von Platz sieben zum Notausgang Schumachers Punkte-Traum platzt in Runde 20

Auf Platz sechs, auf Position sieben ausgeschieden: Mick Schumacher wird sich ärgern.

Auf Platz sechs, auf Position sieben ausgeschieden: Mick Schumacher wird sich ärgern.

(Foto: IMAGO/Motorsport Images)

Der Ferrari-Motor im Heck lässt Mick Schumacher beim Großen Preis von Kanada. Auf dem Weg zu den ersehnten ersten Punkten in der Formel 1 streikt der Antrieb des Haas. Der 23-Jährige muss das Auto umgehend abstellen und hadert anschließend mit dem Schicksal.

Mick Schumacher flucht über den Boxenfunk, die internationale Regie der Formel 1 legt einfach nur einen langen Piepton über die offensichtlich nicht jugendfreien Worte des 23-Jährigen. In Runde 20 des Großen Preises von Kanada kämpft der Haas-Pilot gerade mit um Position sieben, als der VF22 plötzlich aus dem Bild verschwindet. Es ist kein Fahrfehler, der den Traum von den ersten Punkten in der Formel-1-Weltmeisterschaft zerplatzen lässt, sondern ein technischer Defekt. Schumacher lenkt den Boliden in die Auslaufzone, stellt ihn so ab, dass er schnell von der Strecke geschoben werden kann. Die Belohnung für das starke Qualifying bleibt aus, stattdessen twittert der US-Rennstall: "Mick muss das Rennen beenden."

Schumacher bestätigt anschließend im Sky-Interview den Verdacht, den Haas bereits im ersten Tweet mitgeschickt hatte. Nämlich, dass der Ferrari-Motor sich verabschiedet hat. "Komplett kaputt" sei eines der Bauteile gewesen, sagt Schumacher: "Wir mussten dann sofort stoppen, weil sonst noch mehr kaputtgegangen wäre." Als "sehr ärgerlich" fasst er den unverschuldeten Ausfall zusammen. Mit Blick auf die trotz der noch 50 ausstehenden Runden greifbaren ersten WM-Punkte sagt Schumacher: "Heute wäre es so weit gewesen." Stattdessen bleibt er auch 30. Versuch ohne Zählbares.

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Für Schumacher ist es der nächste Rückschlag in einer Zeit, in der seine Zukunft in der Formel 1 über die aktuelle Saison hinaus noch völlig unklar ist. Der Vertrag bei Haas läuft am Jahresende aus, Teamchef Günther Steiner hatte nach den schweren und teuren Unfällen Schumachers im saudi-arabischen Dschidda und in Monaco gefordert, der Deutsche müsse endlich einmal in die Top Ten fahren. In Montreal ist es diesmal allerdings kein Fahrfehler, der das Rennen beendet, sondern das Ferrari-Aggregat, mit dem der Haas unterwegs ist.

Die Motoren aus Maranello sind zwar leistungsstark, allerdings wachsen mit jedem Grand Prix die Zweifel an der Zuverlässigkeit. Vor Wochenfrist in Baku hatte Ferrari-Hoffnungsträger Charles Leclerc sein Auto mit rauchendem Heck abstellen müssen, auch drei weitere Fahrer mit Ferrari-Antrieb erreichten das Ziel nicht. Leclerc, nach starkem Saisonstart in der WM von Platz eins auf drei zurückgefallen, musste in Kanada auch wegen dieses Defekts vom Ende des Feldes starten. Schon beim 9. von 22 Rennen überschreitet die Scuderia bei gleich mehreren Bauteilen die für gesamte Saison erlaubte Anzahl. Eine Strafversetzung, die wohl bald auch für Schumacher unumgänglich ist.

Quelle: ntv.de, tsi

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