"Und wenn ich bestehe ..." Sebastian Vettel drückt fleißig die Schulbank
25.11.2024, 13:20 Uhr
Am Rande von Formel-1-Rennen wirbt Sebastian Vettel immer wieder für mehr Umweltschutz. In seiner Schweizer Wahlheimat lernt er jetzt, wie es ist, einen landwirtschaftlichen Betrieb zu führen. Für Deutschland wünscht er sich, dass die Grünen und Robert Habeck bei der Bundestagswahl erfolgreich sind.
Sebastian Vettel geht wieder zur Schule. "Ich mache eine kleine Ausbildung im Bereich Landwirtschaft", verriet der viermalige Formel-1-Weltmeister, der Ende 2022 aus der Motorsport-Königsklasse zurückgetreten war, im Interview mit RTL und ntv. "Und wenn ich bestehe, könnte ich einen eigenen Betrieb führen." Der 37-Jährige absolviert die Ausbildung Schweizer Medienberichten zufolge in Berufsbildungszentrum Pfäffikon. Er lebt mit seiner Familie seit vielen Jahren in der Schweiz in einem Bauernhaus.
"An dem Thema interessiert mich besonders die Welt dahinter, also wo die Produkte herkommen, die Wertschöpfungskette und auch das Potenzial in der Landwirtschaft - gerade im Hinblick auf das Klima und die Veränderung und Herausforderung, vor der wir alle stehen", sagte Vettel. Der gebürtige Heppenheimer ist seit Langem auch als großer Naturliebhaber bekannt, er setzte sich schon während seiner Formel-1-Karriere unter anderem für Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz ein. Am Rande des Großen Preises in São Paulo hatte er vor gut zwei Wochen Müll auf Straßen gesammelt.
Drei Monate vor der Bundestagswahl sagte Vettel über die Grünen und deren Kanzlerkandidaten Robert Habeck: "Ja, würde ich wählen". Von Habeck sei er sogar "in gewisser Weise ein Fan. Ich glaube, dass er eine sehr gesunde Weltanschauung hat", sagte Vettel. Habeck sei einer der Politiker, "die versuchen, Deutschland besser zu machen und wirklich aus der Motivation handelt", sagte der Hesse: "Wie immer, wenn man versucht, alles gutzumachen oder alles besser zu machen, gelingt das nicht immer. Ich glaube, das ist menschlich. Aber der Blick, glaube ich, sollte nach vorn gerichtet sein."
Vettel mahnte außerdem, dass er glaube, "wir müssen uns besser zuhören. Ich glaube, dass sich viele nicht wirklich verstanden fühlen und nicht vertreten fühlen in vielerlei Hinsicht". Das sei unter anderem "vielleicht ganz aktuell in der Politik so", aber auch in anderen Bereichen des Lebens: "Ich glaube, dass wir wieder mehr in den Dialog müssen und wirklich versuchen müssen, eine gemeinsame Sprache zu finden, die auch jeder irgendwie versteht und jeder greifen kann." Denn es gehe letztlich darum, im Kampf gegen den Klimawandel eine möglichst umfassende Lösung zu finden: Der momentane Wohlstand sei elementar davon abhängig, "und wenn uns daran was hängt, dann sollten wir auch uns bemühen, dass es so bleibt".
Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid