Formel1

Sutil hängt in der Warteschleife Senna kriegt Williams-Cockpit

Der Neffe des großen Aytron Senna schnappt Adrian Sutil einen Platz beim Formel-1-Team Williams weg. Trotz magerer Bilanz setzt der Traditionsrennstall auf Bruno Senna als zweiten Fahrer. Sutil steht damit in der neuen Saison wohl ebenso auf der Straße wie Formel-1-Rekordstarter Rubens Barrichello.

Bruno Senna darf fahren, Adrian Sutil muss warten.

Bruno Senna darf fahren, Adrian Sutil muss warten.

(Foto: dpa)

Für Adrian Sutil ist in der Formel 1 wohl kein Platz mehr frei. Der vertragslose deutsche Rennfahrer hat auch das Rennen um das Williams-Cockpit verloren, das Team gab dem Brasilianer Bruno Senna den Vorzug. "Wir sind nicht überrascht. Wir haben schon seit Wochen nicht mehr mit Williams verhandelt", sagte Sutils Berater Manfred Zimmermann. Damit hat offiziell nur noch Außenseiter HRT ein Cockpit offen. Bei den Spaniern dürfte Sutil aber kaum ein Kandidat sein.

Nach dem vermutlichen Aus für Sutil gehen in der Königsklasse in diesem Jahr noch fünf deutsche Piloten an den Start. Angeführt wird das Feld von Doppel-Weltmeister Sebastian Vettel im Red Bull. Die beiden Mercedes-Silberpfeile steuern Rekordchampion Michael Schumacher und Nico Rosberg. Nico Hülkenberg übernimmt Sutils Force India, Timo Glock müht sich weiter im Marussia.

Großer Name, große Mitgift

Mit der Verpflichtung von Senna könnte Williams auch die 19 Jahre währende Rekordkarriere von dessen Landsmann Rubens Barrichello beendet haben. Der Pilot mit den meisten Grand-Prix-Einsätzen fuhr zuletzt noch für das englische Traditionsteam, steht aber nun ebenso wie Sutil auf der Straße. "Die Zukunft ist völlig offen", twitterte der 39 Jahre alte Barrichello.

Das große Talent, dass sein Nachname verspricht, konnte Bruno Senna noch nicht unter Beweis stellen.

Das große Talent, dass sein Nachname verspricht, konnte Bruno Senna noch nicht unter Beweis stellen.

(Foto: dpa)

Senna dürfte neben einer dicken Sponsoren-Mitgift auch sein großer Name geholfen haben. Der 28-Jährige ist der Neffe der Formel-1-Ikone Ayrton Senna. Der dreimalige Weltmeister war 1994 tödlich verunglückt - in seinem dritten Rennen für Williams. "Es wird interessant sein, für ein Team zu fahren, für das auch mein Onkel fuhr", sagte Senna.

Lange galt der bei Force India ausgemusterte Sutil als Favorit auf den zweiten Williams-Sitz neben Pastor Maldonado aus Venezuela. Doch schon vor Weihnachten beendeten beide Seiten die Verhandlungen, man wurde sich nicht einig. Auch der Wirbel um eine Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung habe Sutil zuletzt nicht geholfen. Er muss sich wegen eines blutigen Discostreits Ende Januar vor dem Münchner Amtsgericht verantworten. Dennoch sieht sein Berater noch immer genug Karriere-Optionen für den 29-Jährigen, möglicherweise sogar doch noch in der Formel 1. Die Testfahrten für die neue Saison beginnen allerdings schon am 7. Februar.

Zwei trostlose Bilanzen

Bei den Übungsfahrten wird Senna sein Debüt im neuen Williams-Boliden geben. "Ich fühle mich sehr privilegiert", sagte er. Fraglich ist, ob der 26-malige Grand-Prix-Teilnehmer dem sportlich tief gestürzten Team schnell weiterhelfen kann. Williams fuhr in der vergangenen Saison das schlechteste Ergebnis seit den Gründungsjahren des Rennstalls Mitte der 70er ein. Die trostlose Bilanz: fünf Punkte in 19 Rennen.

Senna löste nach seinem Lehrjahr 2010 bei HRT Mitte der Vorsaison den ausgebooteten Nick Heidfeld bei Lotus Renault ab. In seinen acht WM-Läufen für die Franzosen sammelte er aber nur zwei Zähler. Dennoch beteuerte Teamchef Frank Williams, der Brasilianer habe sein Talent bereits unter Beweis gestellt. Sein neuer Arbeitgeber habe ihn vor Vertragsabschluss ausgiebig beobachtet. "Nun freuen wir uns darauf, dieses Talent in unserem Rennwagen zu sehen", sagte Williams.

Quelle: ntv.de, dpa

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