Formel1

Wieder mehr Racer als Rambo Stirling Moss kritisiert Hamilton

Lewis Hamilton ist ein großartiger Formel-1-Rennfahrer, das ist seit seinem WM-Titel 2008 unbestritten. Unbestritten ist aber auch, dass er seinen guten Ruf derzeit arg ramponiert: als Pisten-Rambo. In die Reihe der Hamilton-Kritiker stellt sich nun auch Rennlegende Stirling Moss - und verlangt besseres Benehmen.

Die Kritik an Lewis Hamilton wird immer lauter.

Die Kritik an Lewis Hamilton wird immer lauter.

(Foto: dapd)

Sir Stirling Moss hat seinen britischen Landsmann Lewis Hamilton zum Umdenken aufgefordert. "Er benimmt sich ganz schlecht, er sollte sich endlich darauf besinnen, dass er eigentlich ein wohlerzogener Junge und ein großartiger Fahrer ist", sagte der 81 Jahre alte viermalige Formel-1-Vizeweltmeister und reihte sich damit in die Schar der Kritiker nach Hamiltons zahlreichen ungestümen Attacken der letzten Wochen ein.

Die Tatsache, dass Hamilton seit einigen Monaten nicht mehr von seinem Vater Anthony gemanagt wird, ist für Moss der Grund allen Übels: "Lewis sollte wieder auf seinen Vater hören. Wenn Tony noch das Sagen hätte, würden solche Sachen nicht passieren." Der Sohn solle endlich umdenken und seinen guten Ruf nicht noch mehr ramponieren.

"Was Lewis im Moment auf der Rennstrecke veranstaltet, darf sich jemand mit seinem Talent und seinen Erfolgen nicht erlauben", sagte Moss: "Immerhin war er schon mal Weltmeister und hat deshalb auch eine Art Vorbildfunktion."

Lewis Hamilton wird mittlerweile von Simon Fuller beraten. Der erfand die Spice Girls und das TV-Format "Pop Idol", die weltweite Castingshow, die hierzulande als "Deutschland sucht den Superstar" Rekordquoten erzielt. Unter anderem platziert er David Beckham und Gattin Victoria regelmäßig in den Boulevardblättern dieser Welt.

Fünf Crashs in zwei Rennen

Fünf Crashs in zwei Rennen, das ist die jüngste Bilanz Hamiltons, der in Monaco zudem mit Verschwörungstheorien  ("Vielleicht weil ich schwarz bin") für Aufsehen gesorgt hatte. In Kanada rammte er sogar seinen eigenen Teamkollegen Jenson Button.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner, dessen Schützling Mark Webber von Hamilton schon nach wenigen Sekunden umgedreht worden  war, empfahl dem 26-Jährigen durch die Blume, mal eine Auszeit zu nehmen. "Er scheint in keiner guten Situation zu sein", sagte Horner: "Er versucht es zu stark und übertreibt ein bisschen. Vielleicht braucht er einfach ein bisschen Abstand."

Vielleicht hat Horner das Hamilton auch persönlich gesagt. Am Rande des Kanada-Rennens trafen sich beide für ein 15-minütiges Gespräch, berichtet der "Guardian". Das heizte Spekulationen über einen Wechsel des Briten zu Red Bull an. Sein Vertrag mit McLaren läuft nach der Saison 2013 aus. Allerdings soll Hamilton zunehmend darüber frustriert sein, dass sein Rennstall offenbar kein Weltmeister-Auto mehr bauen kann. Red Bull kann das - und würde den schlagzeilenträchtigen Hamilton aus Vermarktungsgründen sicher liebend gern unter Vertrag nehmen.

Quelle: ntv.de, cwo/sid

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