Formel1

"Jenson schwächelt" Vettel attackiert Button

Es ist eine Nervenschlacht: Lässt sich Jenson Button, der WM-Führende der Formel-1-Gesamtwertung aus der Ruhe bringen, könnte der Deutsche Sebastian Vettel rechnerisch noch am Briten vorbeiziehen. Vor dem Lauf in Sao Paulo geht der Red-Bull-Pilot verbal in die Offensive.

Vettel, hinten, muss 17 Punkte in zwei Rennen aufholen.

Vettel, hinten, muss 17 Punkte in zwei Rennen aufholen.

(Foto: dpa)

Button-Party oder Vettel-Fete: Herausforderer Sebastian Vettel könnte Spitzenreiter Jenson Button in Sao Paulo den nächsten Tiefschlag verpassen und so seine letzte Chance auf die Formel-1- Weltmeisterschaft wahren. "Ich habe nichts zu verlieren und werde deswegen voll attackieren. Jenson schwächelt ein wenig, vielleicht ist das unsere Chance", sagte Vettel vor dem Großen Preis von Brasilien.

"Ich versuche, mich von nichts ablenken zu lassen. Wichtig ist es, alles aus sich rauszuholen. Was die anderen machen, liegt nicht in meinen Händen", betonte der Red-Bull-Pilot aus Heppenheim. "Mein Ziel und mein Traum ist es, die Weltmeisterschaft zu gewinnen, und ich werde bis zum Ende kämpfen und nicht aufgeben."

Buttons dickes Punkte-Polster

Auch Rekordweltmeister Michael Schumacher macht dem 22-Jährigen Mut für den fast aussichtslosen Kampf, 17 Punkte in zwei Rennen auf den - allerdings seit acht Rennen sieglosen - Brawn-Rivalen Button aufholen zu müssen. "Er hat trotz seines Rückstands noch immer die Chance auf den Titel", sagte der siebenmalige Champion aus Kerpen. Norbert Haug, Motorsportchef von Brawn-Partner Mercedes, meinte: "Es wäre blendend für Deutschland, wenn er Weltmeister werden würde, so wie es für jedes Land toll ist, einen Weltmeister zu haben. Klar wäre das toll."

Ein Wiedersehen auf dem Treppchen wäre das Ende für die Titelträume des Heppenheimers (links).

Ein Wiedersehen auf dem Treppchen wäre das Ende für die Titelträume des Heppenheimers (links).

(Foto: dpa)

Wäre - das ist es. Wäre da nicht das dicke Punkte-Polster von Button. Wäre da nicht auch noch dessen Teamkollege Rubens Barrichello, der endlich zum ersten Mal sein Heimrennen am Sonntag (18.00 Uhr/RTL) gewinnen will und zwei Punkte mehr hat als Vettel. Wäre da aber nicht auch die Erinnerung an Lewis Hamilton, der vor zwei Jahren im McLaren-Mercedes in seiner ersten Formel-1-Saison 17 Punkte gegen Kimi Räikkönen im Ferrari in den letzten beiden Rennen verlor.

"Wir kämpfen bis zum Schluss"

"Kimi zeigte vor zwei Jahren, was möglich ist, wir kämpfen bis zum Schluss", sagte Vettel. Zugleich versicherte er, "gar nicht" an Räikkönens Bravourstück zu denken: "Ich schau nur auf uns. Ich mach' mein Ding und dann sehen wir weiter." Er halte auch nur wenig von Psychospielchen. Sein Teamchef offensichtlich schon. "Er kann alles verlieren. Das wird er aus seinem Kopf nicht herausbekommen", schickte Christian Horner bereits eine Grußbotschaft an seinen Landsmann Button, der sich mit ein paar Tagen Urlaub in Tokio auf die vorletzte Runde im WM-Kampf vorbereitete.

Rang drei reicht Button (85 Punkte) selbst im Fall eines Barrichello-Sieges auf jeden Fall, um bereits in Brasilien vorzeitig alles klar zu machen. Sollte Vettel (69) wie zuletzt in Japan triumphieren, müsste der Brite mindestens Fünfter werden, um seinen ersten Titel sicher zu haben. Sollten nach dem Finale am 1. November zwei oder gar alle drei Kandidaten punktgleich sein, wäre Button dank seiner größeren Zahl an Saisonsiegen (bislang sechs) Champion. Bei normalem Rennverlauf sollte der Favorit also alles klar machen können. Der vorzeitige Gewinn des Konstrukteurs-Titels ist BrawnGP praktisch sicher. Selbst wenn dem Red-Bull-Duo Vettel/Mark Webber (Australien) im Autodromo José Carlos Pace ein Doppelerfolg gelänge, würde den "Brawnies" ein Pünktchen genügen.

Quelle: ntv.de, Von Jens Marx, dpa

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