Formel1

"Papa, mach das nicht" Vettel hadert wegen Kindern mit Formel-1-Rückkehr

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Nicht das erste Mal denkt Sebastian Vettel an einen Rücktritt vom Rücktritt. Doch es gibt Gründe, warum er gerade kein Formel-1-Fahrer sein will. Das kann sich aber ändern, verrät der viermalige F1-Weltmeister im ntv/RTL-Interview. Und dann ist da auch der "Mythos Le Mans".

Auch wegen seiner Familie kommt eine schnelle Formel-1-Rückkehr für Ex-Weltmeister Sebastian Vettel derzeit nicht infrage. "Ja, manchmal ist es so, dass ein kleiner Mensch sagt, Papa, mach das nicht. Dann bist du so viel weg", sagte der 36-Jährige gegenüber ntv/RTL: "Ich glaube, dass ich gerade die letzten fast eineinhalb Jahre sehr intensiv genossen habe, auch mit den Kindern, und die Kinder hoffentlich auch."

Ende 2022 hängte der viermalige Formel-1-Weltmeister seine Rennhandschuhe an den Nagel und trat nach mehr als anderthalb Jahrzehnten aus der Königsklasse ab. Es folgte eine fast zweijährige Pause, in der sich Vettel seiner Familie und anderen Themen abseits des Motorsports widmete. Doch zuletzt war der Deutsche wieder in einem schnellen Auto zu sehen, testete ausführlich den Porsche 963 aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Sofort keimte Hoffnung bei vielen Fans auf: Fährt Vettel möglicherweise beim 24-Stunden-Klassiker in Le Mans - oder sehen wir ihn sogar bald wieder regelmäßig als Rennfahrer? "Das weiß ich noch nicht, das ist die ehrliche Antwort", sagte Vettel auf eine entsprechende Frage im exklusiven Interview mit ntv/RTL (in voller Länge im Nachtjournal Spezial auf RTL in der Nacht auf Donnerstag um 0.25 Uhr).

Neben einem Renncomeback in der Langstrecken-WM wurde Vettel zuletzt auch als Kandidat für das 2025 frei werdende Cockpit beim Formel-1-Team von Mercedes gehandelt. Auf die Frage, ob er schon mit Silberpfeil-Teamchef Toto Wolff gesprochen habe, sagte Vettel: "Wir haben telefoniert, aber nicht konkret darüber, dass ich den Platz einnahmen könnte, sondern, dass sich einiges bei Mercedes tut." Er habe noch "ein bisschen 'was vor im Rahmen der Formel 1 in diesem Jahr", verriet Vettel, ohne weitere Andeutungen zu machen, bezog sich damit aber wohl eher auf ein Projekt als auf ein Cockpit, und fügte an: "Es wird sich noch zeigen, ob das stattfindet."

Porsche-Fahrt "ganz anders"

Kein Comeback also in der Formel 1? So ganz wollte sich Vettel den Weg dann doch nicht verbauen. "Natürlich denkt man mal darüber nach und liebäugelt. Aber als ich natürlich damals die Entscheidung getroffen habe, hatte ich ja mehrere Gründe dafür." Noch sei der Punkt nicht gekommen, an dem er unbedingt zurückwolle, so Vettel. "Das ist aktuell kein Thema." Ausschließen wolle er aber nichts. Aber zunächst hätten die Kinder Priorität.

Die zurückliegende Testphase im Porsche in den letzten Wochen habe Vettel als Möglichkeit genutzt, "der Neugier nachzugehen und mal reinzuspüren, wie sich so ein Langstecken-Auto anfühlt". Sein Freund und früherer F1-Kollege Mick Schumacher, der derzeit für Alpine in der WEC aktiv ist, habe ihn dazu gebracht. Vettels Fazit: Die Fahrt im Porsche "war wirklich eine bereichernde Erfahrung, die Autos sind ganz anders, ich bin das erste Mal ein Rennauto mit Dach gefahren, nachdem ich lange Zeit nicht mehr hinter dem Lenkrad saß". Das sei schön gewesen, aber: "Was jetzt daraus entsteht, das weiß ich noch nicht, da muss ich jetzt ein bisschen hineinfühlen. Das wird die nächste Zeit zeigen." Er habe keinen Zeitdruck.

Gleichwohl: Der "Mythos Le Mans" würde ihn durchaus reizen, gab Vettel zu, der Klassiker sei aber nicht "das ganz große Ziel oder der große Traum" in der Vergangenheit gewesen, setzte er hinzu.

Quelle: ntv.de, dbe/sport.de

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