Formel1

Großer Preis von Europa Vettel hofft auf Extra-Schub

Weltmeister Sebastian Vettel peilt in Valencia den sechsten Sieg im achten Rennen an.

Weltmeister Sebastian Vettel peilt in Valencia den sechsten Sieg im achten Rennen an.

(Foto: AP)

Zuversicht ja, Übermut nein: WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel weiß, dass für ihn die Luft im Formel-1-Rennen dünner geworden ist. Nun hofft er für Valencia, dass die Kinderkrankheiten am Red Bull geheilt werden. Landsmann Adrian Sutil plagen ganz anderen Sorgen: eine Anzeige wegen Körperverletzung.

Die Zeit für den Zusatzschub ist gekommen: Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hofft im Hafen von Valencia gegen die aufmüpfige McLaren-Konkurrenz endlich auf die 82 PS durch ein optimal funktionierendes KERS. "Wir arbeiten hart daran, aber wir sind nicht stolz drauf", sagte der WM-Spitzenreiter in Valencia.

Während der zweimalige Champion Fernando Alonso bereits eine "sehr schlechte" Saison für Ferrari einräumen musste und bei der offiziellen Pressekonferenz wenig Optimismus vor seinem Heimrennen versprühte, warnte aber auch der fünfmalige Saisonsieger Vettel in gewohnter Manier vor Übermut. "Man kann nicht hier hingehen und denken, es wird schon alles gutgehen, passt alles und es wird ein schöner Sonntagsausflug", sagte der überlegene WM-Primus.

Für seinen Landsmann Adrian Sutil fing das Rennwochenende mit einer wenig schönen Nachricht an. Einem Bericht der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" zufolge soll gegen den Force-India-Piloten vor einem Münchner Gericht Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung erstattet worden sein. "Ich war bereit, dass irgendwas kommt", sagte Sutil dazu in Valencia. "Wenn es jetzt so ist, dann ist es so", erklärte der Gräfelfinger, der bei einem Zwischenfall in einer Diskothek in Shanghai nach dem China-Rennen am 17. April den Luxemburger Geschäftsmann Eric Lux mit einem Glas verletzt hatte. Sutil beteuerte mehrfach, er habe den Mitbesitzer des Lotus-Renault-Teams nicht absichtlich verletzt. Dieser soll nun aber die Anzeige erstattet haben.

Probleme mechanischer Natur

Vettels Probleme sind dagegen mechanischer Natur. "Es ist generell schwer, wenn man Kinderkrankheiten am Auto hat, diese von heute auf morgen zu beseitigen", sagte der 23-Jährige über seine "Kinky Kylie". Zwar habe man die einen Schwierigkeiten gelöst, dann seien aber neue Probleme aufgetaucht.

Auch ohne KERS: Die Fans reißen sich um Autogramme des Champions.

Auch ohne KERS: Die Fans reißen sich um Autogramme des Champions.

(Foto: AP)

"Das ist der Prozess, in dem wir uns gerade befinden. Das eine Leck wird abgedichtet und dann kommt das Wasser woanders rausgeschossen", meinte Vettel, der ungeachtet der Malaisen mit dem Zusatzschub durch das Energierückgewinnungssystem KERS bislang die Konkurrenz meist hinter sich ließ und vor dem achten Saisonlauf mit 161 Punkten satte 60 Zähler Vorsprung auf den zweitplatzierten Kanada-Sieger Jenson Button hat. Dritter ist Vettels Teamkollege Mark Webber (94 Punkte).

Mark Webber konnte in Valencia noch nicht glänzen. Das will er ändern.

Mark Webber konnte in Valencia noch nicht glänzen. Das will er ändern.

(Foto: dpa)

Und der Mann aus Down Under will endlich auch mal in Valencia oben auf sein. "Valencia war in der Vergangenheit kein wahnsinnig guter Ort für mich", sagte der 34-Jährige. Die Bilanz ist mehr als mager: Drei Rennen, kein einziger Punkt. Dafür hatte Webber hier vor einem Jahr jede Menge Schutzengel an Bord, als er nach einem Auffahrunfall mit seinem Wagen hoch in die Luft stieg, sich überschlug und aufs Dach krachte. Der Australier kam damals mit dem Schrecken davon.

Der erste Sieg seit seinem Erfolg am 1. August vergangenen Jahres in Ungarn würde sicherlich auch Webbers Verhandlungsposition im Poker um einen neuen Vertrag weiter stärken. Denn auch andere PS-Asse wollen in dem Weltmeister-Team auftrumpfen.

"Momentan ist das ganze Fahrerlager interessiert, einen Sitz bei Red Bull zu bekommen", sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko. Spekuliert wird auch mit Lewis Hamilton als Bewerber. Die Gerüchteküche brodelte noch intensiver, nachdem sich der Ex-Weltmeister und derzeitige WM-Vierte (85 Punkte) zuletzt in Montreal mit Red-Bull-Teamchef Christian Horner traf und das österreichische Magazin "SportWoche" den McLaren-Piloten sogar schon in Red-Bull-Kluft auf sein Cover packte. Für etwas Zusatzschub für Vettel ist also auf jeden Fall gesorgt.

Quelle: ntv.de, dpa

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