Formel 1 trainiert in Belgien Vettel kommt nicht in Fahrt
26.08.2011, 16:07 UhrRegen macht das Training zum ersten Formel-1-Rennen nach der Sommerpause zu einem Glücksspiel. Jubilar Michael Schumacher kann davon profitieren. Tagesschnellster ist aber Sebastian Vettels Rivale Mark Webber. Der deutsche Titelträger kommt noch nicht richtig in Fahrt.
Die Verfolger haben sich für den nächsten Angriff auf Formel-1-Spitzenreiter Sebastian Vettel warm gefahren. Das Jäger-Quartett mit Teamkollege Mark Webber, dem zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso im Ferrari sowie den beiden McLaren-Champions Jenson Button und Lewis Hamilton belegte in der Endabrechnung des Belgien-Trainings die ersten vier Plätze. Red-Bull-Star Vettel kam bei schwierigen Bedingungen in Spa-Francorchamps lediglich auf den zehnten Rang. Einen Platz dahinter reihte sich zwei Tage vor dem Großen Preis von Belgien Rekordweltmeister Michael Schumacher ein. "Wenig Erkenntnisse bei dem Wetter", bilanzierte Vettel.
Sein 42 Jahre alter Kumpel aus Kerpen hatte die erste Session für sich entschieden - dem Wetter sei Dank. Mit goldenem Helm wegen des 20. Jahrestags seines Formel-1-Debüts auf dem Berg- und Talkurs in den Ardennen profitierte Schumacher in 1:54,355 Minuten ebenso wie sein zweitplatzierter Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg von frühen schnellen Runden. Nach dem wenig später einsetzenden Regen waren Zeiten unter zwei Minuten nicht mehr möglich. Mit über acht Sekunden mehr auf dem Konto wurde Button Dritter, Vettel schaffte es auf den vierten Rang - mit über neun Sekunden Rückstand.
Auch im zweiten Training änderten sich die Bedingungen. Nachdem Webber in 1:50,321 Minuten die Bestzeit auf dem mit 7,004 Kilometern längsten Kurs im Rennkalender aufgestellt hatte, fing es erneut an zu regnen. "Es ist schwer, ein paar Runden am Stück zu kriegen. Auf einer Strecke, die sich ständig ändert, ist es schwer, in den Rhythmus zu kommen und daraus etwas zu lesen. Typisch Spa", meinte Vettel.
Senna missglückt der Einstand gründlich
Die Fahrer verharrten erst einmal wieder in der Box. Für Topzeiten war die Strecke einfach zu nass. So blieb Alonso mit 0,140 Sekunden Rückstand Zweiter. Button und Hamilton waren rund eine halbe Sekunde langsamer als Webber, der in der WM-Wertung Zweiter hinter Vettel ist. Der Australier hat 85 Punkte weniger als der 24 Jahre alte Titelverteidiger aus Heppenheim. Hamilton ist Dritter mit 88 Zählern Rückstand, Alonso Vierter mit 89 Punkten weniger als Vettel nach 11 von 19 WM-Läufen. Button, der sich mit einem Sieg zuletzt in Ungarn vor der vierwöchigen Sommerpause zurückgemeldet hatte, weist als Fünfter bereits 100 Punkte Rückstand auf.
Auch die weiteren deutschen Piloten hatten mit den Bedingungen zur Einstimmung auf das Belgien-Rennen an diesem Sonntag (14 Uhr/RTL) mehr oder weniger zu kämpfen. Der Wiesbadener Rosberg kam nach Rang zwei im ersten Teil auf den sechsten Platz. Adrian Sutil aus Gräfelfing durfte nur im ersten Training ran und wurde im Force India Sechster. Timo Glock aus Wersau belegte im Marussia Virgin die Plätze 17 und 19. Dem für Nick Heidfeld von Lotus Renault ins Cockpit beorderten Bruno Senna missglückte unterdessen der Einstand gründlich. Der Brasilianer kam im ersten Training von der Strecke ab und landete mit dem Heck seines Wagens in den Reifenstapeln. Er musste zu Fuß zurück in die Box. "Da gab es keine Schadenfreude bei mir", sagte Heidfeld. Im zweiten Durchgang wurde Senna 17.
Quelle: ntv.de, Jens Marx, dpa