Freies F1-Training in Valencia Vettel muss sich anstellen
24.06.2011, 17:08 UhrWelten liegen am Morgen des ersten Formel-1-Training in Valencia zwischen den beiden Red-Bull-Piloten Sebastian Vettel und Mark Webber, das der Weltmeister zu Testzwecken nutzt. Doch auch unter normalen Bedingungen muss er sich hinter der Konkurrenz anstellen.

Sebastian Vettel kann mit dem Trainingsergebnis nicht zufrieden sein.
(Foto: picture alliance / dpa)
Am Morgen das Versuchskaninchen, am Mittag von zwei direkten Rivalen geschlagen: Weltmeister Sebastian Vettel hat keinen optimalen Start ins achte Formel-1-Wochenende des Jahres erwischt. Im Freien Training zum Großen Preis von Europa in Valencia musste sich der souveräne WM-Führende mit seiner Bestzeit von 1:38,265 Minuten dem spanischen Lokalmatadoren Fernando Alonso im Ferrari (1:37,968) und dem Briten Lewis Hamilton im McLaren (1:38,195) geschlagen geben.
Somit wurde für die Verfolger die Hoffnung auf ein Ende der Red-Bull-Siegesserie im Qualifying genährt. In den ersten sieben Rennen hatte Vettel sechs Mal die Pole Position erobert, die verbliebene hatte sein Stallrivale Mark Webber eingefahren.
"Es wird ganz eng"
Vettel, der am Morgen in Valencia noch neue Einstellungen ausprobiert hatte, war jedoch nicht ganz unzufrieden. "Wir sind mit den anderen etwa gleichauf", sagte er: "Ich habe aber ein ganz gutes Gefühl, weil ich glaube, dass wir noch etwas in der Hinterhand haben. Grundsätzlich wird es natürlich ganz eng werden." Bereits am Donnerstag hatte Vettel prophezeit, dass es in Valencia "kein schöner Sonntagsspaziergang" werden wird.
Schon das Qualifying am Samstag gilt als besonders spannend. Da die Teams ihr Motormapping danach für das Rennen nicht mehr ändern können, wird Red Bull nicht in gewohnter Form auf den perfektionierten Trick mit dem angeblasenen Diffusor zurückgreifen können. Dieser würde im Rennen zu viel Sprit kosten und kann daher dort nicht verwendet werden. "Für die österreichische Variante ist das sicher ein großer Schlag", sagte Rekordweltmeister Michael Schumacher mit Blick auf Vettels österreischischen Rennstall schmunzelnd, ergänzte aber: "Es wird die meisten treffen."
Schumacher bestätigt Aufwärtstrend
Schumacher selbst belegte im Mercedes am Freitag direkt hinter dem Titelverteidiger Rang vier (1:38,315) und bestätigte damit erst einmal seinen Aufwärtstrend vom Rennen in Montreal, wo er ebenfalls Vierter geworden war. Der WM-Zweite Jenson Button wurde Sechster direkt vor Webber, Nico Rosberg im zweiten Mercedes und Nick Heidfeld im Renault. Mercedes-Sportchef Norbert Haug sah einen "ordentlichen Tag mit vielen Runden für uns und einer respektablen Rundenzeit von Michael Schumacher."

Michael Schumacher bestätigte mit dem vierten Rang seinen Aufwärtstrend.
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Adrian Sutil kam im Force India auf Rang elf, Timo Glock im Virgin auf Platz 21. Nico Hülkenberg, der als Force-India-Testfahrer wie gewohnt im ersten Training zum Einsatz gekommen war, konnte nach einem Unfall nur sieben Runden fahren. Stammpilot Paul di Resta kam dadurch ebenfalls nur auf zehn Trainings-Minuten am Freitag, da sein Auto bis weit in die zweite Session repariert werden musste.
Vettel hatte den Morgen allein zu Testzwecken genutzt und deshalb als 16. mehr als zweieinhalb Sekunden hinter seinem Teamkollegen Webber gelegen. "Die beiden Autos waren auf unterschiedlichen Programmen", erklärte Teamchef Christian Horner: "Am Freitag gibt es ja noch keine Punkte und es ist der einzige Tag, an dem wir etwas ausprobieren können." Ob sich der Einsatz als Versuchskaninchen gelohnt hat, wird schon der Samstag zeigen.
Quelle: ntv.de, Holger Schmidt, sid