Formel1

"Die Taktik heißt: Vollgas!" Vettel steckt nicht auf

Trotz 31 Punkten Rückstand auf den Führenden Lewis Hamilton will Formel-1-Pilot Sebastian Vettel in den letzten sechs Rennen noch einmal alles versuchen, um sich den Titel zu sichern. Der Grand Prix von Italien kommt ihm und seinem Boliden da eher ungelegen, obwohl Vettel mit Monza schöne Erinnerungen verbindet.

Volle Konzentration auf die letzten sechs Rennen.

Volle Konzentration auf die letzten sechs Rennen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Ärger über die Nullnummer in Spa war schon am nächsten Morgen verflogen, der Vorsatz für die restlichen sechs Rennen des Jahres schnell gefasst. "Die Taktik heißt: Vollgas!", verspricht Sebastian Vettel vor dem Großen Preis von Italien. Und das am Sonntag (14.00 Uhr/live bei RTL) an einem für ihn ganz besonderen Ort: In Monza hatte er 2008 sensationell seinen ersten Sieg in der Königsklasse gefeiert.

"Mein erster Sieg war fantastisch. Den vergisst du nie. Besonders wenn es in Monza passiert, mit den euphorischen Tifosi", sagt Vettel: "Ich mag Italien sowieso, das Land und die Leute." Die Strecke dagegen nicht ganz so, denn der Hochgeschwindigkeitskurs mit vielen langen Geraden und nur wenigen Kurven kommt seinem Red Bull nicht gerade entgegen. Im vorigen Jahr gab es nur Rang acht, doch diesmal wird es besser laufen, glaubt Vettel: "Weil wir in Sachen Topspeed zugelegt haben. Aber noch nicht genug, um als Favorit angesehen zu werden."

Rückstand schreckt Vettel nicht

31 Punkte beträgt Vettels Rückstand auf WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton, 28 Punkte der auf seinen Teamkollegen Mark Webber, was für den 23-Jährigen keinen Unterschied macht. "Es ist egal, hinter wem man den Rückstand hat, wenn man vorne sein will. Siegen kann am Ende nur einer", sagt er. Seine Chance auf den WM-Titel schätzt Vettel immer noch als gut ein, gibt aber zu: "Es wird nicht einfacher. Es sind noch sechs Rennen zu fahren. Da muss man jetzt das Maximum rausholen und dann schauen, ob es reicht." Natürlich wolle er Weltmeister werden, "aber ich habe noch viel vor mir. Ich denke, es gibt andere, die mehr unter Zugzwang stehen."

Beeinflussen lässt sich Vettel auch nicht von "Ratschlägen" aus dem PS-Zirkus. "Nach Situationen wie der in Spa gibt es immer Leute, die auf alles eine Antwort haben. Das Wichtigste ist, dass man mit sich selbst im Reinen ist. Es gibt keinen Grund, jetzt die Welt neu zu sortieren. Ich habe Leute in meinem Umfeld, denen ich schon lange vertraue. Mit diesen Leuten rede ich und beratschlage mich - nach guten und nach schlechten Tagen", betont er.

"Jede Situation ist anders"

Der Crash von Spa: Vettel (rechts) schießt Button beim Überholversuch ab.

Der Crash von Spa: Vettel (rechts) schießt Button beim Überholversuch ab.

(Foto: picture alliance / dpa)

Situationen wie den Unfall mit Weltmeister Jenson Button in Spa analysiert Vettel selbst genau. "Grundsätzlich lernt man aus Fehlern", sagt er: "Aber ich kann jetzt nicht spezifisch sagen, dass ich in einer bestimmten Situation vollkommen anders reagieren würde. Jede Situation, besonders im Rennen, ist anders. Da muss man oft ganz spontan reagieren." Hinter dem Safety Car in Budapest, als er zu viel Abstand gelassen und dafür eine Durchfahrtstrafe erhalten hatte, habe er "im entscheidenden Moment das Regelwerk nicht auf dem Schirm gehabt", gibt Vettel zu: "In Spa habe ich versucht zu überholen - so bin ich eben, wenn ich hinter jemandem festhänge - und es ging in die Hose, fertig."

Seine Herangehensweise an ein Rennwochenende werde er nicht ändern: "Nein, wozu? Der Ablauf wird immer der gleiche sein. Man kommt donnerstags an die Strecke und beginnt dann mit seinen Ingenieuren, das Auto für den Kurs abzustimmen. Freitag Training, Samstag Qualifikation, Sonntag Rennen."

Quelle: ntv.de, Thomas Straka, sid

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