Formel1

Testfahrten in Jerez Vettel vorn, Schumacher fleißig

Michael Schumacher lag am Tagesende auf Rang sechs, Lewis Hamilton war im McLaren Zweiter.

Michael Schumacher lag am Tagesende auf Rang sechs, Lewis Hamilton war im McLaren Zweiter.

(Foto: dpa)

25 Tage vor Saisonstart bezeichnet Formel-1-Rückkehrer Michael Schumacher seinen Mercedes-Silberpfeil erstmals als Siegerauto, obwohl er im spanischen Jerez gar nicht der Schnellste ist. Hinter den Kulissen verdichten sich derweil die Anzeichen, dass bald ein serbisches Team in der Königsklasse antreten wird.

Die Bestzeit fuhr Sebastian Vettel ein.

Die Bestzeit fuhr Sebastian Vettel ein.

(Foto: dpa)

Formel-1-Vizeweltmeister Sebastian Vettel war zum Auftakt der zweiten Testwoche in Jerez de Frontera der schnellste Fahrer. Der Red-Bull-Pilot aus Heppenheim erzielte auf dem 4,428 Kilometer langen Kurs in Andalusien in 1:22,593 Minuten die beste Rundenzeit. Insgesamt absolvierte der 22-Jährige bei wechselnden Wetterbedingungen den Kurs 103 Mal.

Fleißigster Fahrer war Rückkehrer Michael Schumacher im Mercedes GP. Der 41 Jahre alte Kerpener fuhr 111 Runden. Er lag bei seiner schnellsten Runde 1,210 Sekunden hinter seinem Landsmann Vettel und wurde Tagessechster.

Schumacher durchaus optimistisch

"Heute war das Wetter wieder extrem wechselhaft, und dadurch war es etwas kompliziert, unser Programm durchzuziehen und einen Überblick über die Kräfteverhältnisse zu gewinnen", sagte Schumacher, der am Donnerstag das Cockpit seinem Teamkollegen Nico Rosberg überlässt. "Wir haben viele Runden gedreht, was uns darin bestätigt, dass wir ein zuverlässiges Auto haben. Von den Eindrücken und Daten, die wir dabei bekommen, können wir auch sagen, dass wir ein siegfähiges Auto haben."

Nach den ersten Testfahrten in Valencia zu Beginn des Monats hatte Schumacher sich noch skeptischer geäußert. "Ich würde denken, dass wir noch leicht im Hintertreffen sind, und gehe davon aus, dass wir nicht unbedingt gleich die ersten Rennen gewinnen können", hatte der Rekordweltmeister da noch gesagt.

Während der siebenmalige Weltmeister im Silberpfeil auf meist verregneter Strecke insgesamt 111 Runden drehte und in der Zeitentabelle Sechster war, holte Vize-Weltmeister Vettel im Red-Bull-Renault an seinem dritten Testtag erstmals die Bestzeit. Dabei war er in seiner besten Runde gut vier Zehntelsekunden schneller als der Brite Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes. Adrian Sutil erreichte im Force India Rang sieben.

Glock weiter vom Pech verfolgt

Timo Glock kommt im Virgin nicht in Fahrt, weil der Bolide zu selten fährt.

Timo Glock kommt im Virgin nicht in Fahrt, weil der Bolide zu selten fährt.

(Foto: dpa)

Am Ende des Feldes gab es erstmals ein Duell zwischen zwei neuen Teams. Dabei war Lotus beim ersten Auftritt mit Testpilot Fairuz Fauzy aus Malaysia, der 76 Runden fuhr, auf dem vorletzten Platz eine halbe Sekunde schneller als Timo Glock.

Dessen Virgin kam erneut nicht in die Gänge, so dass Glock die wenigsten Runden aller zwölf Piloten absolvieren konnte. Nur zehnmal umkreiste er den Kurs. Schon bei den Testfahrten in der Vorwoche an gleicher Stelle hatte er nur wenige Kilometer fahren können für sein neues Team.

Stefanovic hofft auf Einstieg

Unterdessen hofft das Stefan-Team des serbischen Geschäftsmannes Zoran Stefanovic weiter auf einen Startplatz als Nachrücker für die Formel-1-Saison 2010, wenn Campos oder USF1 nicht rechtzeitig fertig werden. Eine Aufnahme als 14. Team dagegen strebe sein Rennstall im Moment nicht an, erklärte Stefanovic der Webseite 422race.com. Zudem wollte er eine abgeblich geplante Verpflichtung von Ralf Schumacher als Fahrer nicht bestätigen.

"Wir sind in Gesprächen, haben die Angelegenheit aber noch nicht komplett aussortiert. Wir sind aber kurz vor einer Entscheidung und einer offiziellen Bekanntgabe", sagte der Serbe zur Fahrerfrage: "Viele Fahrer stehen auf unserer Liste, wir werden aber im Moment noch nichts bekanntgeben, außer dass ein Fahrer ein Japaner sein wird." Neben Schumacher wurde auch Toyota-Schützling Kazuki Nakajima gehandelt, der zuletzt bei Williams fuhr.

Stefanovic hat sich von Formel-1-Aussteiger Toyota die Rechte an deren Autos gesichert. Das erste Fahrzeug sei bereits fertig, das zweite werde bald folgen, sagte Stefanovic. Erste Testfahrten sollen in der kommenden Woche vom 25. bis 28. Februar in Portimao in Portugal stattfinden. Aufgrund des Abkommens mit Toyota gebe es keinerlei Absicht, vom in finanziellen Schwierigkeiten steckenden Neuling Campos die Rechte an deren vom italienischen Spezialisten Dallara entwickelten Auto zu erwerben.

Quelle: ntv.de, sid/dpa

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