Frustwochen bei Red Bull Vettels Wagen ziert sich noch
01.03.2014, 17:57 Uhr
Kaum zu glauben: Trotz der ganzen Pleiten hat Vettel ein "gutes Bauchgefühl" bei seinem Boliden.
(Foto: imago/Thomas Melzer)
Die Probleme bei Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel und seinem Red-Bull-Team reißen auch bei den finalen Tests in Bahrain nicht ab. Nicht eine einzige Runde kann er mit seinem neuen Boliden zu Ende bringen. Ganz allein ist er mit den Problemen nicht.
Weiter als Kurve vier ist Sebastian Vettel nicht gekommen. Statt Kilometer zu fressen musste der Formel-1-Weltmeister zum wiederholten Mal seinen Frust hinunterschlucken. Am vorletzten Testtag vor dem Saisonauftakt am 16. März im australischen Melbourne schaffte der Heppenheimer in Bahrain keine einzige Runde und musste stundenlang mit ansehen, wie die Konkurrenz ihren Vorsprung auf Red Bull immer weiter ausbaute. "Mit Sicherheit war das kein guter Tag", sagte Vettel, wollte die Situationen aber auch nicht "dramatisieren": "Ändern kann man es nicht, da müssen wir jetzt durch."
Nachdem Vettel in den ersten Stunden des vorletzten Tages keine einzige Runde zustande gebracht hatte, endeten die beiden einzigen Ausflüge auf die Strecke vorzeitig. Bei seinem ersten Versuch blieb Vettel auf der Strecke liegen, der zweite endete bereits in der Boxenausfahrt. "Morgens hatten wir ein elektrisches Problem", sagte Vettel, später hätte dann ein mechanisches Problem den RB10 gestoppt.
Vettel übernimmt den Abschleppservice selbst
Die Probleme fasste er in wenigen Worten treffend zusammen: "Wir fahren zu wenig. Und wenn wir fahren, geht meistens was kaputt." Deshalb musste Vettel sogar selbst mit anpacken und seinen Boliden zurück in die Garage schieben, wo er den Rest des Tages verbrachte."Wir sind noch kein Rennen gefahren, noch gibt es keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken", sagte Vettel, der zumindest ein "gutes Bauchgefühl" hat, "was den Speed angeht, wenn das Auto mal läuft". Zwar sei man "nicht ganz vorne dabei beim Kilometerstand", so Vettel, "aber das Jahr ist lang, wir haben viel Zeit, um aufzuholen".
Trotzdem war es natürlich ein herber Rückschlag für die Roten Bullen, nachdem am Vortag Daniel Ricciardo 66 Runden gefahren war und sogar die drittbeste Zeit auf die Strecke gezaubert hatte. Vettel bleibt nach einer Serie von Pleiten, Pech und Pannen bei den Tests in Jerez und Bahrain nur noch der Sonntag, um noch einmal Erfahrungen im RB10 vor Melbourne zu sammeln.
Auch bei Silberpfeilen klemmt es
Bei den anderen Teams lief es schon deutlich besser. Tagesschnellster war der Williams-Pilot Felipe Massa in 1:33,258 Minuten, knapp vor Nico Rosberg im Mercedes mit 1:33,484 Minuten und dem Ferrari-Rückkehrer Kimi Räikkönen, der 1:35,426 Minuten brauchte. Nico Hülkenberg landete im Force India in 1:36,205 Minuten zwar nur auf Rang sechs, spulte aber mit 115 die zweitmeisten Runden nach Caterham-Pilot Marcus Ericsson ab, der es auf 117 Runden brachte.
Allein war Vettel mit seinen Problemen allerdings nicht. Auch Nico Rosberg im Mercedes, der es bis zur Mittagspause immerhin auf 22 Runden brachte, musste zunächst warten. An seinem Silberpfeil wurde die Antriebseinheit gewechselt. Gleiches galt für Adrian Sutil im Sauber, hier allerdings unplanmäßig. Nach einer Installationsrunde kam der Wagen rauchend zurück in die Box.
Quelle: ntv.de, Martin Moravec, dpa