Formel 1 veranstaltet "Schweinerei" Wenn das Training zur Farce wird
09.10.2015, 15:16 Uhr
Das sieht doch gemütlich aus: Sebastia Vettel in Sotschi.
(Foto: AP)
Ein Dieselfilm auf der Formel-1-Strecke in Sotschi und ein sehr starker Regen machen das Training zum Großen Preis von Russland zu einer weitgehend wertlosen Veranstaltung. Ein deutsches Trio sorgt für die drei besten Zeiten des Tages. Favorit bleibt aber der Weltmeister.
Ein deutsches Formel-1-Trio ist am schnellsten durch den Olympiapark von Sotschi gerutscht, hat im freien Training zum Großen Preis von Russland aber wie der Rest des Feldes kaum Erkenntnisse gesammelt - ein schmieriger Dieselfilm auf der Strecke und starke Regengüsse verwandelten den Auftakt in eine Farce. "Was für eine Schweinerei", funkte der deutsche Fahrer Sebastian Vettel angesichts des Zustandes der Strecke an die Box.
Sein Landsmann Nico Hülkenberg setzte in 1:44,355 Minuten am Vormittag die Bestzeit vor Nico Rosberg (1:44,407) im Mercedes und Ferrari-Pilot Vettel (1:44,498). Titelverteidiger und WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton (1:45,691) landete im anderen Mercedes-Silberpfeil nur auf dem siebten Rang, bleibt vor dem Qualifying am Samstag (ab 14 Uhr bei RTL und im Liveticker auf n-tv.de) und dem Rennen am Sonntag ab 13 Uhr aber der Favorit auf den Sieg beim zweiten Formel-1-Rennen auf russischem Boden.
Film aus Wasser und Dieselresten
Der Vorsprung des zuletzt so überlegenen Engländers auf Rosberg beträgt 48 WM-Punkte, der Deutsche kann den Titel aus eigener Kraft nicht mehr gewinnen - dafür winkt den Silberpfeilen am Schwarzen Meer der vorzeitige Sieg in der Konstrukteurs-WM. Diesen hatten die Silberpfeile auch im Vorjahr fast zeitgleich in Sotschi perfekt gemacht. Kurz vor Beginn der ersten Session am Morgen hatte ein Wartungsfahrzeug in mehreren Kurven Diesel verloren, die Reinigungsarbeiten verzögerten den Beginn zunächst um 30 Minuten. Der Film aus Wasser und Dieselresten sorgte in den folgenden 60 Minuten dafür, dass kaum aussagekräftige Runden gedreht werden konnten. Vettel beschwerte sich mit deutlichen Worten über die Verhältnisse.
Zumindest deutete sich am Vormittag das an, was viele neutrale Fans gehofft hatten: Mercedes scheint auf der ungewöhnlichen Strecke rund um die Sportstätten der Winterspiele von 2014 nicht so dominant zu sein, wie anderswo. Die weichen Reifen von Pirelli und das Layout mit einigen fast eckigen Kurven könnten Ferrari und Vettel entgegenkommen, bei ähnlichen Verhältnissen hatte er im September in Singapur souverän gewonnen.
Die Nachmittags-Einheit fiel angesichts immer wieder einsetzender Regenfälle dann komplett ins Wasser. Da für den Rest des Wochenendes trockene Verhältnisse erwartet werden, gingen lediglich acht Autos auf die Strecke. Die wenigen Runden, die gegen Ende noch gedreht wurden, waren auf der nassen Strecke deutlich langsamer, als die Vormittagszeiten.
Quelle: ntv.de, sgi/sid