Märchen immer traumhafter Auf Georgiens EM-Helden prasselt riesiger Geldregen nieder
28.06.2024, 07:38 Uhr
Georgiens Fußballer erleben eine unglaubliche Reise bei dieser EM.
(Foto: IMAGO/Eibner)
Georgiens Fußballer schaffen, was ihnen niemand zugetraut hat: Die Mannschaft von Willy Sagnol überrascht Portugal im letzten Gruppenspiel und zieht ins Achtelfinale der EM ein. Dafür wird das Team mit einer großen Finanzspritze vom reichsten Mann des Landes bedacht.
Für die georgische Fußball-Nationalmannschaft wird ihr EM-Märchen immer traumhafter. Nach dem großen Coup im abschließenden Gruppenspiel gegen Portugal (2:0) und dem damit verbundenen Achtelfinaleinzug hat der georgische Oligarch und ehemalige Premierminister Bidsina Iwanischwili der Mannschaft von Trainer Willy Sagnol eine Finanzspritze von umgerechnet knapp zehn Millionen Euro versprochen.
Der Ehrenvorsitzende der Regierungspartei Georgischer Traum, gleichzeitig der reichste Mann Georgiens, habe zudem "im Falle eines Sieges über Spanien" die gleiche Summe für die Mannschaft ausgelobt, hieß es in einer Erklärung der Partei. Im Achtelfinale am Sonntag (21 Uhr) wartet in Köln der Titelfavorit. Für Georgien ist die erste EM-Teilnahme nach dem Premieren-Sieg über die Portugiesen schon jetzt ein Erfolg.
In Georgiens Hauptstadt herrschte die pure Ekstase. Tausende Menschen feierten in Tiflis bis tief in die Nacht das Fußball-Wunder ihrer Helden, saßen auf den Dächern fahrender Autos und schwenkten ihre rot-weißen Fahnen. "Niemand wird je verstehen, was Georgier gerade fühlen", sagte Mittelfeldspieler Giorgi Zitaischwili nach dem unwahrscheinlichen Achtelfinaleinzug der "Kreuzritter" aus dem auch politisch aufgewühlten Land.
Kwarazchelia spielt groß auf
"Ihr könnt euch nicht vorstellen, was gerade in Georgien passiert. Es ist ein unglaubliches Gefühl, Teil davon zu sein", sagte Otar Kiteischwili. Auch Trainer Willy Sagnol wusste um die Bedeutung des Erfolges für das mit rund 3,7 Millionen Einwohnern zweitkleinste Teilnehmer-Land der EM. "Die einzige Verantwortung, die wir hatten", sagte der langjährige Spieler von Bayern München, "war es, die georgische Nation stolz auf ihre Spieler zu machen. Und ich denke, das haben wir auf die beste Weise geschafft." Realisieren, das gab der Franzose zu, wird das Team den Erfolg wohl erst, "wenn wir verlieren und zurück nach Hause fahren".
Gegen die haushohen Favoriten aus Portugal brillierte vor allem Jungstar Khvicha Kvaratskhelia. Mit seinem Treffer nach nur 94 Sekunden brachte der 23-Jährige die Party früh ins Rollen und die Arena Auf Schalke zum Beben. Als überragender Spieler erhielt er die Trophäe für den "Man of the Match" - und sendete anschließend hoffnungsvolle Worte an sein Land: "Heute haben wir gesehen, dass es möglich ist, zu gewinnen - egal, wer der Gegner ist", sagte der Starspieler der SSC Neapel.
Quelle: ntv.de, tno/sid